Die NABU-Pflanzlisten
Die NABU-Pflanzlisten bieten Ihnen einen Überblick, für welche Tiere die Pflanzen Nahrung bieten, über Blühzeiten und Lebensdauer der Pflanzen. Mehr →
10. Juli 2020 – Im Juli beginnt die Hungerzeit für Hummeln und Honigbienen. Denn während im April und Mai eine bunte Vielfalt an heimischen Bäumen, Sträuchern und Blumen ihren Nektar und Pollen zum Absammeln preisgeben, wird es ab Juni zunehmend schwierig für Insekten, satt zu werden. Ein Indiz für den beginnenden Nahrungsmangel sind die Massen an toten Hummeln, die jedes Jahr unter Linden entdeckt werden. Weil zum Blühzeitpunkt der Silberlinde das sonstige Nektarangebot sehr gering ist, nehmen Wissenschaftler an, dass so viele Hummeln die Linden gezielt ansteuern, dass am Ende gar nicht alle satt werden können und sie entkräftet sterben. Einmal entdeckt, bleiben Hummeln einem attraktiven Futterangebot lange treu, was ihnen hier zum Verhängnis wird. Die Arbeitshummeln sind auf zuckerreichen Nektar von Pflanzen wie der Silberlinde angewiesen. „Weil Hummeln beim Nektarsammeln mehr Energie verbrauchen, als sie aufnehmen, geht ihnen die Energie aus“, sagt NABU-Hummelexpertin Sarah Adelmann. Zum Glück kann jede und jeder den Brummern mit heimischen Pflanzen im eigenen Garten oder auf dem Balkon helfen.
Schmackhafte Hilfe: Top-100-Liste der Hummelpflanzen rund durchs Jahr
Als Hilfestellung für Gärtnerinnen und Gärtner, Landwirtinnen und Landwirte, die hungernden Hummeln helfen wollen, hat Adelmann eine Liste mit 100-Hummelpflanzen erstellt: „Meine Favoriten daraus sind Natternkopf, Löwenmäulchen, Wiesensalbei, Sonnenblume, alle Kleearten und Disteln – weil sie lange blühen und auch einen heißen Sommer gut überstehen können. Aber auch Brombeere und Himbeere liefern, je nach Sorte, jetzt noch Hummelnahrung, im Gartenbeet blühen Schnittlauch, Katzenminze und Lavendel. Die zweijährige Artischocke ist nicht nur für uns Menschen schmackhaft – ihre großen, attraktiv blau-violetten Blüten sind eine reiche Nahrungsquelle für Hummeln und Bienen aller Art. Im ersten Jahr erscheint die Blattrosette der Artischocke, im zweiten wächst sie auf rund zwei Meter Höhe an. An Feldrändern fliegt die Ackerhummel auf Ackersenf, an Straßenrändern blüht die Wegwarte lilafarben. Es gibt also genügend Pflanzen, die allen Wildbienen über die karge Zeit helfen“, fasst Adelmann zusammen.
Vor allem spät blühende Stauden, die ab Juni bis in den Oktober hinein blühen, könnten also das Massensterben von Hummeln eindämmen. Als Beetpflanze ist auch die blau blühende, bis einen Meter hohe Bartblume attraktiv. Sie lässt sich gut als Kübelpflanze verwenden und wird nach der Überwinterung im Frühjahr an einem schattigen, kühlen Ort um ein Drittel zurückgeschnitten.
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