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Mehr ...Zeckenstiche
Wie kann ich mich schützen?
Wer Joggen und Radfahren geht oder mit Kindern auf Wiesen spielt, hat meist bereits Bekanntschaft mit ihnen gemacht: den Zecken. Aufgrund des warmen Wetters sind die Parasiten wieder aktiv. Meldungen über Zeckenstiche oder den Fuchsbandwurm verunsichern und ängstigen die Menschen. Mit seinem Ratgeber „Trotz Zecken, Wespen, Fuchsbandwurm – Unbeschwert Natur genießen“ hilft der NABU Risiken richtig einzuschätzen und mögliche Gesundheitsprobleme zu vermeiden. Denn es gibt viele gute Gründe, sich in der Natur aufzuhalten – gerade auch für Kinder.
„Es wäre völlig falsch, mit den Kindern nicht mehr in die Natur hinauszugehen. Denn Mädchen und Jungen benötigen für ihre Entwicklung Bewegung. So hat eine schwedische Studie beispielsweise herausgefunden, dass sich Waldkindergartenkinder, die sich viel in der Natur bewegen, besser konzentrieren konnten und phantasiereicher waren, als Kinder in einem ‚normalen’ Kindergarten“, erläutert Dr. med. Stefan Bosch vom NABU.
Die beste Vorbeugung vor Zeckenstichen ist es, das Tier erst gar nicht an sich heranzulassen. „Wer bei Ausflügen helle Kleidung trägt, erkennt die Tiere besser. Lange Hosenbeine und Ärmel sowie feste Schuhe verhindern, dass der Parasit mit der Haut in Kontakt kommt. Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass die Tiere stundenlang auf der Kleidung herumkrabbeln können“, sagt Bosch. Der eigene sowie der Körper der Kinder sollte deshalb täglich nach den kleinen Parasiten abgesucht werden. Wer dennoch von einer Zecke gestochen wird, sollte nicht gleich in Panik verfallen, sondern Ruhe bewahren. „Wichtig ist nun, das Tier umgehend mit einer Pinzette oder mit einer Zeckenkarte zu entfernen“, rät Bosch. Je schneller dies geschehe, desto geringer ist die Gefahr, dass Krankheitserreger übertragen werden.
Mit einfachen Maßnahmen Zeckenstiche vermeiden
NABU-Experte Dr. Stefan Bosch gibt Tipps im Umgang mit dem Parasiten
Wenn im Frühjahr die Temperaturen steigen, sind auch die Zecken wieder unterwegs. Meldungen über Zeckenstiche verunsichern die Menschen. Dr. Stefan Bosch, Arzt und NABU-Experte, spricht im Interview über die Krankheiten, die von Zecken übertragen werden können, was bei einem Zeckenstich zu tun ist und warum es wichtig ist, sich in der Natur aufzuhalten.
Die Zahl der Erkrankungsfälle in Deutschland bewegt sich seit Jahren zwischen ca. 250 und 550 Fällen pro Jahr mit steigender Tendenz. Einfluss nehmen sowohl die Zecken, deren Zahl tendenziell zunimmt und die in milden Jahren früher aktiv sind, als auch die Menschen, die sich in warmen Sommern vermehrt draußen aufhalten und mehr oder weniger gut geimpft sind.
Wie kann man sich vor dem FSME-Virus, das Hirnhautentzündung auslösen kann, schützen?
Zum einen gilt es, den Hauptüberträger Zecke zu meiden beziehungsweise im Falle eines Stiches frühzeitig zu entfernen. Zum anderen besteht bei der FSME die Möglichkeit, vorbeugend zu impfen. Ein Impfschutz schützt effektiv vor der Erkrankung und wird all denjenigen empfohlen, die sich in Süddeutschland im Sommer regelmäßig draußen aufhalten.
Gibt es bestimmte Personen oder Gruppen, die besonders gefährdet sind zu erkranken?
Grundsätzlich besteht für alle Menschen, die in FSME-Risikogebieten (wie in nahezu allen Landkreisen Baden-Württembergs) leben eine gewisse Gefahr gestochen und infiziert zu werden. Statistisch gesehen sind von FSME-Erkrankungen tendenziell häufiger Männer und schwerpunktmäßig die Altersgruppe zwischen 30 und 70 betroffen, weniger häufig Kinder und Jugendliche. Letztere haben weniger schwere Krankheitsverläufe und seltener bleibende Schäden als ältere Menschen.
Zecken tragen noch weitere Krankheitserreger in sich, die Borreliose auslösen können. Was kann man dagegen tun?
Auch hier gilt es, in erster Linie Zeckenstiche zu vermeiden. Im Gegensatz zur FSME kann die Borreliose, sofern sie frühzeitig erkannt wird, gut mit Antibiotika behandelt werden. Eine Schutzimpfung gegen Borreliose steht nicht zur Verfügung – man kann also trotz FSME-Impfung an durch Zecken übertragenen Erregern erkranken.
Sollte man, um Zeckenstichen aus dem Weg zu gehen, zu Hause bleiben und sich nicht mehr in der Natur aufhalten?
Keinesfalls sollte man sich zuhause einigeln und die Natur meiden. Wer gerne draußen unterwegs ist, sollte sich aber vorbereiten und informieren. Schon mit einfachen Verhaltensregeln und Maßnahmen kann man sich auf einen unbeschwerten Naturgenuss vorbereiten. Wie, das haben wir ausführlich in unserer NABU-Broschüre „Trotz Zecke, Wespe, Fuchsbandwurm – Unbeschwert Natur genießen“ zusammengefasst.
Worauf müssen Eltern bei ihren Kindern achten, wenn diese auf Wiesen und im Wald spielen?
Zu einfachen Vorsichtsmaßnahmen gehören beispielsweise schützende helle Kleidung mit langen Ärmeln, die verhindert, dass Zecken an Armen oder Beinen hoch kriechen. Auf hellem Stoff erkennt man die Tierchen leichter und kann sie rechtzeitig entfernen. Außerdem stehen Abwehrmittel zur Verfügung und die Empfehlung, sich nach jedem Aufenthalt draußen nach Zecken abzusuchen.
Kommt es doch zu einem Zeckenstich, wie wird das Tier richtig entfernt?
Saugende Zecken sollten umgehend entfernt und keines falls mit Öl, Wachs oder Desinfektionsmitteln bearbeitet werden. Ob mit Pinzette, Zeckenkarte oder Zange, die Zecke sollte möglichst zügig, vollständig und ohne zu quetschen entfernt werden. Dazu packt man das Tier dicht über der Haut im Kopfbereich und zieht es mit leichter Drehung nach oben heraus.
Zeckenbroschüre bestellen
Neben den Zecken informiert der NABU unter anderem auch über die Themen Hantavirus, giftige Pflanzen und Schlangen. Worauf müssen Eltern bei Ihren Kindern achten, wenn diese in der Natur spielen? Und was können Eltern tun, wenn ihre Kinder allergisch auf Insektenstiche reagieren?
Die Broschüre „Trotz Zecken, Wespen, Fuchsbandwurm – Unbeschwert Natur genießen“ kann für 3 Euro plus Versandkosten oder im Paket mit einer Zeckenkarte für 5 Euro plus Versandkosten in unserem Onlineshop bestellt werden.