Klima & Energie
Der Ausstieg aus der atomaren und fossilen Energienutzung erfordert den Ausbau der erneuerbaren Energien. Der NABU setzt sich für eine naturverträgliche Energiewende ein. Mehr →
Der Ausstieg aus der atomaren und fossilen Energienutzung kann nur mit einem deutlichen Ausbau der erneuerbaren Energien bewältigt werden. Zusätzlich muss jedoch noch eine andere Aufgabe in den Fokus rücken: Wir alle müssen Energie einsparen und effizienter nutzen.
Effizienz und Suffizienz: zwei Wege für mehr Klimaschutz
Unter Effizienz versteht man die Steigerung des Wirkungsgrades. Ein gutes Beispiel ist die neue Energiesparlampe. Sie erfüllt den selben Zweck wie eine herkömmliche Glühbirne, verbraucht dabei aber weniger Strom.
Suffizienz lässt sich mit einem „Weniger“ beschreiben – ein Anpassen an den tatsächlichen Bedarf und die zur Verfügung stehenden Ressourcen. Durch verändertes individuelles Handeln und gesellschaftliche Veränderungen werden weniger Ressourcen und Energie verbraucht, beispielsweise dadurch, dass kurze Wege häufiger zu Fuß oder mit dem Fahrrad erledigt werden, wo sonst das Auto genutzt wurde.
Der Rebound-Effekt schlägt zurück
Doch auch Effizienz und Suffizienz haben ihre Grenzen. Ein Teil der erreichten Einsparung wird häufig durch den sogenannten Rebound-Effekt wieder „aufgefressen“.
Schon lange bevor der Begriff der Energiewende in aller Munde war, wurde das Phänomen des Rebound-Effektes beobachtet. In Großbritannien vertausendfachte sich im Zeitraum zwischen den Jahren 1800 und 2000 die Effizienz von Beleuchtungstechnologien, zum Beispiel durch effizientere Glühbirnen. Gleichzeitig erhöhte sich aber der Stromverbrauch um das 25.000fache, da viel mehr Beleuchtung eingesetzt wurde. Unterm Strich wurden die Stromeinsparungen der effizienteren Glühbirnen durch den die Zunahme der Beleuchtung wieder zunichtegemacht.
Der Grund dafür, dass mehr konsumiert wird, kann ganz unterschiedlich sein. Man unterscheidet dabei zwischen dem direkten und dem indirekten Rebound-Effekt.
Beim direkten Rebound-Effekt wird beispielsweise durch ein spritsparendes Auto Geld gespart. Das führt aber dazu, dass das Auto öfter genutzt und so mehr Benzin verbraucht wird. Das eigentlich energiesparende Produkt wird also vermehrt genutzt.
Beim indirekten Rebound-Effekt wird das gesparte Geld für etwas anderes ausgegeben, was wieder Energie verbraucht. Dieses Verhalten wird durch ein gutes Ökogewissen noch verstärkt. Wer sich gerade ein kleineres Auto gekauft hat, hat häufig weniger Gewissenbisse, für ein Wochenende nach Mallorca zu fliegen.
Was vom Klimaschutz im Alltag übrigbleibt
Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass der direkte Rebound-Effekt etwa 10 bis 30 Prozent der Energieeinsparungen in privaten Haushalten wieder aufbraucht. In der Industrieproduktion beträgt der direkte Rebound-Effekt ca. 15 Prozent, in der energieintensiven Industrie sogar 20 bis 60 Prozent.
Der indirekte Rebound-Effekt lässt sich nur schwer bemessen. Schätzungen liegen zwischen 15 und über 100 Prozent. Im schlechtesten Fall werden die kompletten Einsparungen aufgezehrt und sogar mehr verbraucht, als durch Effizienzgewinne gespart wurde.
Was lässt sich gegen den Rebound-Effekt tun?
Wenn wir die Energiewende erfolgreich meistern wollen, müssen wir ein Bewusstsein für den Rebound-Effekt schaffen. Nicht nur in Privathaushalten, sondern auch bei der Industrie sowie auf staatlicher Ebene sind Aufklärungskampagnen dringend notwendig, um den Jo-Jo-Effekt im Energieverbrauch zu vermeiden und erfolgreich die ökologische Transformation der Gesellschaft voranzubringen.
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