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Mehr ...Zum Valentinstag: Von Schnabel bis Schwanzfeder auf Liebe eingestellt
NABU erklärt die Flirtgewohnheiten der zehn Kandidaten zum „Vogel des Jahres 2021“
12. Februar 2021 – Zwar ist noch Winter, doch viele Vögel haben in diesen Tagen schon Frühlingsgefühle, begeben sich auf Partnersuche und – ganz schwäbisch – schauen sich nach einem ansehnlichen Familiendomizil um, das die Liebste beeindrucken könnte. Zum Valentinstag am 14. Februar gibt der NABU Einblicke ins Liebesleben der zehn Kandidaten für den diesjährigen „Vogel des Jahres“.
„Zwei der zehn Kandidaten mit Chancen auf den Titel – die Blaumeise und die Amsel – singen draußen bereits lautstark um die Wette. Dabei stimuliert die zunehmende Tageslänge ihre Hormone und sie beginnen zu balzen“, erklärt NABU-Vogelexperte Stefan Bosch. Mit ihren Gesängen markieren sie die Reviere und locken die Weibchen an. Bei den Vögeln herrscht Damenwahl und dabei zählt nicht nur das Äußere. „Wer mit einem intakten, brillanten Federkleid und einem ausdauernden, kräftigen Gesang aufwarten kann, ist klar im Vorteil“, so Bosch. Beides deutet auf körperliche Fitness hin. Bei einigen Arten kommt es dabei durchaus auf die Größe an: Rauchschwalben-Damen achten ganz besonders auf die Länge der äußeren Schwanzfedern beim Männchen. „Je länger, desto höher die Chancen beim Weibchen zu landen“, ergänzt Bosch. Oder auf die Farbe: Je blauer die Kopfkappe des Blaumeisen-Männchens, desto fitter, gesünder und kampfeslustiger ist es.
Partnerwerbung in Vogelmanier: Jede Art hat ihre Vorlieben
Lieber Blumen oder etwas Süßes für die Liebste? Auch einige Vögel versuchen das Herz der Angebeteten mit Präsenten zu erwärmen, etwa die Eisvogelmännchen. Sie überreichen in einer festgelegten Zeremonie ihrer Liebsten einen schmackhaften Happen, etwa einen kleinen Fisch. Bei der Stadttaube füttern sich die Partner gegenseitig mit Leckerbissen. Die Rotkehlchen-Paare pflegen im Winter eine Fernbeziehung in getrennten Revieren. „Nur zur Brutzeit geben die Damen ihr Territorium auf, um zu einem Herrn ihrer Wahl zu ziehen“, sagt Bosch. Der Kiebitz schwingt sich zu akrobatischen Balzflügen in die Luft, um seine Liebste zu beeindrucken, ebenso der Goldregenpfeifer. Auch die Feldlerche beeindruckt das Weibchen mit einem spektakulären Sing-Steigflug und einem Sturzflug zu Boden. Dort hüpft sie zudem eifrig umher und verbeugt sich regelrecht vor der Auserwählten.
Bei allem Aufwand für das Liebeswerben – nicht alle Vögel nehmen es mit der Treue so genau. Einige Vogelweibchen, etwa von Blaumeise und Haussperling, gehen hin und wieder fremd. Dabei treibt sie nicht die Langeweile fort: „Der Partnerwechsel erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass befruchtete Eier im Nest liegen und Gene im Sinne des Arterhalts weitergegeben werden“, so Bosch. Wird der Verlust vom Spatzen-Männchen bemerkt, stimmt es ein Klagelied an, das den Rivalen abschrecken und die Liebste zurücklocken soll. Aber auch die Spatzenmännchen mögen Abwechslung: Je älter sie werden, umso häufiger suchen sie das Abenteuer außerhalb der Beziehung.
So unterschiedlich die Kandidaten in der Liebe sind: Alle zehn können noch auf den Titel „Vogel des Jahres 2021“ hoffen. Die Abstimmung läuft noch bis 19. März. Unentschlossenen Wählerinnen und Wählern hilft der Bird-O-Mat.