Häufigsten Vogelarten in Baden-Württemberg
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19. März 2021 - „Tschilp-tschilp“ ruft es dieser Tage mehrstimmig von vielen Dächern und aus Sträuchern. Zum Weltspatzentag ruft der NABU dazu auf, dem gefiederten Botschafter für Geselligkeit neuen Wohnraum und mehr leckere Körner und Samen zu bieten. „Wer jetzt ein wenig Zeit und Geld investiert, kann sich viele Jahre über reichlich Spatzenbesuch freuen. Der kleine Vogel profitiert von vielfältiger Stadtnatur und etwas mehr Laissez-faire im Hausgarten“, sagt der NABU-Fachbeauftragte für Ornithologie, Stefan Bosch.
Hecken und Stauden für den Spatz pflanzen
Der Haussperling ist ein Kulturfolger. In der Nähe des Menschen fühlt sich der Singvogel wohl, sofern er ab Anfang April einen geeigneten Platz zum Brüten, Hecken und Sträucher zum Verstecken sowie Insekten, Körner und Sämereien als Nahrung findet. Neben kultivierten Getreidearten, wie Weizen und Hafer, liebt er die Samen von Wildgräsern und -kräutern. Die Samen von Gänsefuß, Knöterich oder Miere stehen hoch im Kurs bei Familie Spatz. In naturnahen Gärten mit Stauden, Blühstreifen, Hecke oder Strauch finden die Sperlinge außerdem viele Kleintiere, die sie ab Anfang Mai zur Jungenaufzucht benötigen.
Wer Lust auf ein kleines Pflanzprojekt hat, um den Spatz zu unterstützen, hier ein Tipp: Sonnenblumen lassen sich prima in Töpfen ziehen. Wer jetzt Samen auf der Fensterbank vorzieht, kann sie hinaussetzen, sobald es frostfrei ist. Auch Hirse lässt sich ab April/Mai selbst anbauen und direkt ins Beet aussäen.
Ein dauerhafter Platz für den Spatz
„Spatzen sind Höhlen- und Nischenbrüter. Bei der Wahl ihres Nestes sind sie flexibel. Eine Nische unterm Dach, ein verlassenes Schwalbennest, ein Nistkasten oder eine üppige Fassadenbegrünung – alles potenzielle Kinderstuben für Familie Spatz“, sagt Bosch. Weil viele Häuser saniert wurden, ist der Spatz auf neuen Wohnraum angewiesen. Mit einer Nisthilfe, am besten einem speziellen „Spatzen-Mehrfamilienhaus“, schafft man Wohnraum für mehrere Vogelfamilien nebeneinander. Aber auch einzelne Nistkästen werden gern bezogen. Beides kann man fertig kaufen oder mit etwas Geduld und Geschick selbst bauen. Kleine Bauprojekte können eine willkommene Abwechslung nicht nur für Kinder sein. Dazu gehören eine Vogeltränke oder eine mit Sand gefüllte Mulde im Garten, die der Spatz für ein Staubbad anfliegt.
Bei der letztjährigen Stunde der Gartenvögel hat der Haussperling an Boden verloren. Im Schnitt wurden nur 5,3 Vögel pro Garten im Südwesten gesichtet, ein Minus von 12 Prozent. Besonders wohl fühlten sich die Spatzen im Land in den Regionen Breisgau, Emmendingen und Lörrach – letztere war mit knapp 8,5 Vögeln pro Garten ein Spatzenspitzenreiter.
Kurzinfo Haussperling (Passer domesticus)
• Singvogel, 20 bis 25 Gramm schwer, 14 bis 16 cm groß, wird bis zu fünf Jahre alt
• Tagaktiv, gesellig, häufig in Trupps unterwegs, liebt Hecken und Hausbegrünungen als Versteck
• Vorliebe für Körner und Samen (kräftiger Schnabel), zur Brutzeit ab etwa Mitte April sammelt er Insekten, Raupen und andere tierische Nahrung für die Jungen
• Baut ein einfaches Nest in Nischen oder Höhlen, vorzugsweise an Gebäuden oder in Baumhöhlen und bezieht Nisthilfen
• Bestände haben europaweit erheblich abgenommen, vor allem in Stadtzentren und auf dem Land tschilpt es deutlich seltener. Besser sieht es in durchgrünten Vorstädten aus.
• Ursachen für den starken Rückgang sind der Insektenmangel zur Jungenaufzucht, die Altbausanierungen und fehlende Körner im Winter.
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