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Mehr ...Sinzheim überzeugt mit Engagement für Wildbienen und andere Insekten
Umweltministerin Walker und NABU-Landeschef Enssle sind begeistert von „Natur nah dran“-Flächen in der Gemeinde
5. September 2023 – Sinzheim bietet Wildbienen und Schmetterlingen immer mehr Lebensraum. Im Rahmen des Projekts „Natur nah dran“ hat die Gemeinde öffentliche Grünflächen im Sinne der biologischen Vielfalt umgestaltet. So wurden auf rund 1.650 Quadratmetern Wildblumen gepflanzt, Sandlinsen als Nistquartiere für Wildbienen angelegt und Trockenmauern für Eidechsen errichtet. Umweltministerin Thekla Walker und der NABU-Landesvorsitzende Johannes Enssle überzeugten sich bei einem Besuch am 5. September, dass sich der Einsatz von Mitarbeitenden der Kommune und Ehrenamtlichen gelohnt hat. Gemeinsam mit Bürgermeister Erik Ernst und dem Landtagsabgeordneten Tobias Wald MdL besichtigten sie die Flächen vor Ort und sprachen über die Widerstandsfähigkeit von Wildpflanzen in Hitzesommern. Das Land Baden-Württemberg förderte die „Natur nah dran“-Maßnahmen mit 15.000 Euro, der NABU-Landesverband ist für die Projektorganisation zuständig.
Ministerin Walker beeindruckt von Fachkenntnis und Motivation
Ministerin Walker zeigte sich angetan: „Hier sehen wir das Erfolgsrezept von ‚Natur nah dran‘: Die Mitarbeitenden mit Schulungen fit für das Gärtnern mit Wildblumen und -stauden zu machen, damit sie selbst weitere Flächen insektenfreundlich bepflanzen können. Die Begeisterung, mit der die Sinzheimerinnen und Sinzheimer das umsetzen, ist ansteckend – und motiviert bestimmt auch andere Kommunen, sich in diesem Herbst bei ‚Natur nah dran‘ zu bewerben.“
NABU-Landesvorsitzender Enssle betont Klimawandel-Anpassung mit Wildpflanzen
Der NABU-Landesvorsitzende Enssle hob die Vorteile von naturnahen Flächen hervor: „Viele Kommunen machen sich Gedanken über ihr öffentliches Grün, wenn die Sommer immer heißer und trockener werden. Wildpflanzenflächen können da Abhilfe schaffen. Denn heimische Wildpflanzen kommen besser mit Hitze und Trockenheit zurecht als zum Beispiel Rasen. Die Wurzeln von Färberkamille, Königskerze und anderen Arten gehen deutlich tiefer, sodass sie auch ohne Bewässerung noch Wasser finden. Und wenn sie doch vertrocknen, regenerieren sich Wildpflanzen aus den übrigen Samen im Boden. Deshalb ist naturnahes Grün nicht nur für Insekten gut, sondern in Zeiten zunehmender Klimaextreme zukunftsweisend – nicht nur im öffentlichen Raum, sondern auch in privaten Gärten.“
Bürgermeister Ernst ruft zum Nachgärtnern auf
Sinzheims Bürgermeister Erik Ernst betonte, wie wichtig die Teilnahme am Projekt war: „Wir haben bereits vor ‚Natur nah dran‘ an einigen Stellen auf naturnahes Grün gesetzt. Aber vor allem die Schulungen haben uns neuen Schwung gegeben, diesen Weg auch in Zukunft weiter zu verfolgen.“ Weiter berichtet Bürgermeister Ernst von der Vorbildfunktion des Projekts: „Bei den Flächen am Mehrgenerationenpark sind viele Menschen unterwegs und im Ortsteil Vormberg haben wir naturnahe Beispiele für die private Gartengestaltung geschaffen. So sehen die Menschen, wie sie auch im eigenen Garten etwas für Wildbienen und Schmetterlinge tun können. In unserer jährlichen Bürger-Mitmach-Aktion ‚Sinzheim blüht auf‘ haben wir rund 900 Samentütchen mit heimischen, mehrjährigen Arten verteilt, um die Sinzheimerinnen und Sinzheimer für naturnahes Grün zu begeistern. Zusammen mit der NABU-Gruppe Baden-Baden/Sinzheim konnten wir allein bei unserem Stand auf dem Frühjahrsmarkt 400 Päckchen verteilen. “
Ergänzend dazu hat die Gemeinde von Anfang an darüber informiert, was sich auf den „Natur nah dran“-Flächen tut: Warum etwa auch blühende Wiesen gemäht werden müssen oder welchen Nutzen grober Kies für die Artenvielfalt hat. Denn nicht immer wird auf den ersten Blick deutlich, dass es sich um eigens angelegte, naturnahe Flächen handelt. Die Flächen verändern ihre Optik im Laufe der Zeit und entwickeln sich bei richtiger Pflege zu lebendigen Lebensgemeinschaften vieler Tier- und Pflanzenarten.
Hintergrund:
- Die Gemeinde Sinzheim hat im Rahmen von „Natur nah dran“ 15.000 Euro aus Landesmitteln erhalten. Die Umgestaltung der fünf Flächen fand im Herbst 2022 statt. Seitdem erhielten Mitarbeitende der Kommune Schulungen zur fachgerechten Pflege der naturnahen Grünflächen.
- Das Kooperationsprojekt „Natur nah dran 2.0“ von NABU und Land wird gefördert durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. Ziel ist es, Städte und Gemeinden mit Rat und Tat dabei zu unterstützen, Grünflächen im Sinne der Biodiversität umzugestalten. Von 2022 bis 2027 werden jährlich 15 Städte und Gemeinden gefördert. Ende September 2023 rufen NABU und Umweltministerium die nächste Bewerbungsrunde für Städte und Gemeinden aus.
- In der ersten Projektstaffel wandelten von 2016 bis 2021 bereits 61 Kommunen über 230.000 Quadratmeter naturnah um.
Weitere Informationen: www.naturnahdran.de