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Mehr ...Heuschrecken
Feldgrille, Grünes Heupferd und Weinhähnchen
Wiesengrashüpfer
Eine der häufigsten Heuschreckenarten und wie der Name schon sagt auf feuchten Wiesen zuhause. Diese Feldheuschrecke mit kurzen Fühlern und brauner oder grünoliver Farbe ist weit verbreitet und von Juli bis Oktober aktiv. Der Gesang ist kratzend-schwirrend wie „srä-rä-rä-dsch“. Ernährt sich von Gras und legt seine Eier in dichter Vegetation ab.
Blauflügelige Ödlandschrecke
Wie viele Heuschreckenarten sind Ödlandschrecken trockenheits- und wärmeliebend und kommen deshalb in Steinbrüchen, Felsbiotopen oder Felsbändern in Weinbergen vor. Ihre unscheinbare Färbung ist oft der Umgebung bestens angepasst und nur im schnarrenden Schwirrflug leuchten die hellblauen oder roten Hinterflügel auf. Ödlandschrecken fressen Pflanzen und selten Aas, ihre Eier legen sie im Boden ab. Die Blauflügeligen sind in Weinanbaugebieten noch verbreitet, die Rotflügeligen sind extreme Lebensraumspezialisten und vom Aussterben bedroht.
Strauchschrecke
Die grau- bis rotbraune Strauchschrecke lässt nachts oft ihr mehrfach gereihtes „zrii“ an Böschungen oder in Gebüschen auch in Gärten hören. Die tag- und nachtaktive Art bewohnt auch Waldlichtungen und Waldränder, ernährt sich von Mischkost und legt ihre Eier in die oberste feuchte Bodenschicht.
Feldgrille
Die Feldgrille ist keine Heuschrecke sondern eine typische Grille: gedrungen und mit Fühlern, die den 2,5 Zentimeter langen Körper überragen. Ihre Grundfarbe ist schwarz, die Flügel sind bräunlich-gelb und die Hinterschenkel rot. Feldgrillen sind von April bis in den Herbst aktiv. Ihr „tri-tri-tri“ wird monoton über längere Zeit, tags und nachts und bis zu 100 Meter weit hörbar vorgetragen. Sie bevorzugen trocken-sonnige Plätze mit niedriger Vegetation an Wegrändern und Rainen. Dort leben sie in selbst gegrabenen Erdröhren, wo auch die Eier abgelegt werden. Nähert man sich der Feldgrille, hört sie sofort auf zu zirpen. Sie ernähren sich von pflanzlicher Kost. Erfreulicherweise kommen in unseren Weinbaugebieten die als „gefährdet“ in der Roten Liste geführte Feldgrille noch vor.
Grünes Heupferd
Eine unserer größten Heuschreckenarten ist mit knapp über vier Zentimetern Körperlänge das Grüne Heupferd. Es hat einen „Pferdekopf“, ist meistens grün, selten gelb gefärbt und trägt lange Fühler, die die Körperlänge übertreffen. Heupferde sind mit ihren langen Flügeln gute Flieger. Als Kulturfolger kommen Heupferde auch in Siedlungen vor. Wo es warm, trocken und windgeschützt ist und höhere Vegetation hat, sind sie zuhause. Singwarten sind in Büschen und Bäumen. Dort lassen die Männchen bei warmen Temperaturen von Nachmittags bis spät in die Nacht ihr lautes Schwirren hören, das man noch aus 50 bis 100 Metern wahrnehmen kann. Heupferde ernähren sich von Pflanzen, Insekten, Larven und auch von geschwächten Artgenossen. Weibchen legen mehrere hundert Eier im Boden des Grünlands ab. Ab Juli und August trifft man auf ausgewachsene Heupferde, die sich manchmal auch in Wohnungen verirren und dort laute Konzerte geben.
Weinhähnchen
Zu lauen Spätsommerabenden gehört das Zirpen der Grillen und Heuschrecken. In das Sommerkonzert mischen sich derzeit die lauten, fast die ganze Nacht ununterbrochen vorgetragenen „drü-drü“-Gesänge eines Neubürgers in unserer Tierwelt: des Weinhähnchens. Diese nur 1,5 cm große, glasig- zerbrechlich wirkende Grille mit langen Fühlern findet man auf trockenwarmen Standorten. Weinhähnchen stammen aus dem Mittelmeerraum und haben sich bis nach Süddeutschland ausgebreitet. Bei uns kommen sie besonders in den Randbereichen der Weinberge vor. Obwohl das Zirpen weithin hörbar ist, sind die Tiere nur sehr schwer in der Vegetation zu lokalisieren, besonders wenn wie in diesen Nächten jetzt mehrere Tiere zirpen. Weinhähnchen ernähren sich von Blüten und legen ihre Eier in Pflanzenstängeln ab.
Text: Stefan Bosch