Bürgermeister Tobias Uhrich steckt Blumenzwiebeln. Mit dabei EHS-Umweltreferent Martin Suchaneck und Hausdirektor Jürgen Hammel (hinten). - Foto: NABU/Aniela Arnold
Projektfortschritt
Vorher - nachher: So lebendig sehen die neuen Flächen aus



November 2022: Letztes Praxisseminar des Jahres in Bad Wildbad

Viele helfende Hände bei der Pflanzaktion in Bad Wildbad leisteten wertvolle Vorarbeit, damit es im nächsten Jahr blüht und grünt. - Foto: NABU/Aniela Arnold
Die diesjährige Pflanzsaison im Projekt „Blühende Gärten – miteinander für mehr Vielfalt“ ist beendet. Ende November war das König-Karl-Stift in Bad Wildbad an der Reihe. Trotz des regnerischen und kalten Wetters hat sich ein motiviertes Team aus Helferinnen und Helfern an der Pflegeeinrichtung zusammengefunden. Dabei waren Hausdirektorin Helene Zipf, zahlreiche Zuschauerinnen sowie Zuschauer, Naturgartenplaner Frieder Weigand, EHS-Umweltreferent Martin Suchaneck und NABU-Projektleiterin Aniela Arnold.
„Gemeinsam haben wir insektenfreundliche Beerensträucher, darunter Himbeere, und einen Apfelbaum gepflanzt. Damit die tierischen Gartenbewohner neben Nahrung und Unterschlupf im Sommer auch Wasser finden, ist ein Quellstein eingezogen. Aber nicht nur die Tiere profitieren von der naturnahen Umgestaltung: Die Seniorinnen und Senioren erhalten einen abwechslungsreichen Naturgarten, der die Sinne anspricht. Ab nächstem Sommer findest sich hier sogar gesundes Obst zum Naschen“, sagte Aniela Arnold.
November 2022: Über 2.500 Blumenzwiebeln gepflanzt
Am Seniorenzentrum Neuried wurde geschaufelt, gepflanzt und über das naturnahe Gärtnern gesprochen. Dabei waren Bürgermeister Tobias Uhrich, Hausdirektor Jürgen Hammel, Mitarbeitende, Bewohnerinnen und Bewohner, Naturgartenplanerin Michaela Senk, Umweltreferent Martin Suchaneck von der Evangelischen Heimstiftung und NABU-Projektleiterin Aniela Arnold.
„Bei der gemeinsamen Aktion haben wir eine Hecke aus Feldahorn und Buchen sowie verschiedene Beerensträucher gepflanzt. Am Eingang der Pflegeeinrichtung blühen ab nächstem Jahr insektenfreundliche Stauden. Insgesamt haben wir 2.500 Blumenzwiebeln, darunter Schneeglöckchen, Krokusse und Blaustern, in die Erde gebracht. So entsteht ein gutes Nahrungsangebot für die ersten Insekten im nächsten Frühjahr“, sagte Aniela Arnold.
Anschließend hielt die NABU-Projektleiterin einen Vortrag über die Gestaltung von Naturgärten für Anwohnerinnen sowie Anwohner und Interessierte. „Es ist wichtig, dass wir in Siedlungsbereichen Lebensräume für Tiere und Menschen schaffen und so die Artenvielfalt fördern. Das Seniorenzentrum Neuried hat bereits im letzten Jahr viele Vorschläge in die Tat umgesetzt: Vom Staudenbeet, das von einer Trockenmauer umrahmt wird, haben so in diesem Jahr Wildbienen, Schmetterlinge, Vögel und Eidechsen profitiert. Zudem haben die Mitarbeitenden und Bewohnerinnen sowie Bewohner eine Blumenwiese, Totholzhaufen und Hochbeete mit Kräutern angelegt. So ist sowohl für menschliche als auch tierische Gartenbesuchende etwas dabei“, so Aniela Arnold.
Oktober 2022: Das Haus auf der Waldau startet mit Frühlingsvorbereitungen

Das Hügelbeet am Haus auf der Waldau wird bepflanzt. - Foto NABU/Aniela Arnold
Bei sonnigem Oktoberwetter haben sich am Haus auf der Waldau (Stuttgart) zum Auftakt der Projektfortsetzung zahlreiche Teilnehmende zusammengefunden. Viele helfende Hände haben gemeinsam die Außenflächen der Pflegeeinrichtung naturnah umgestaltet. „Dort, wo zuvor eintöniger Rasen war, haben wir ein Hügelbeet mit insektenfreundlichen Stauden, wie Natternkopf, Storchschnabel und Küchenschelle, angelegt. So entsteht ein reiches Nektar- und Pollenangebot für Insekten. Wo sich viele Insekten aufhalten, finden auch Vögel genügend Nahrung. Auf der restlichen Fläche säen wir im Frühjahr Wildblumen aus. So können sich im nächsten Jahr nicht nur die Bewohnerinnen und Bewohner über die Blütenpracht freuen, sondern auch die Wildbienen, Schmetterlinge und Käfer“, sagte Aniela Arnold.
Neben dem gemeinsamen Schaufeln und Pflanzen erhielt die Pflegeeinrichtung Tipps zur Pflege der neu gestalteten Flächen: „Anders als der Rasen wird die Wildblumenwiese in Zukunft nur zweimal im Jahr gemäht. Dafür muss das Schnittgut abgeräumt werden, damit nicht so viele Nährstoffe in den Boden gelangen. Denn viele unserer heimischen Wildpflanzen mögen es lieber nährstoffarm“, so die NABU-Projektleiterin.
August 2022: Die zweite Projektphase beginnt
Die ersten acht Pflegeeinrichtungen stehen in den Startlöchern. Künftig werden in ihren Gärten Wohlfühl-Oasen für Bewohnende und Lebensräume für Schmetterlinge, Wildbienen & Co. entstehen.
Im August besucht NABU-Projektleiterin Aniela Arnold gemeinsam mit den Naturgartenplanerinnen und -planern die Einrichtungen: „Vor Ort sichten wir gemeinsam die Außenflächen. Dabei prüfen wir, wie wir die Gärten so umgestalten können, dass Schmetterlinge, Wildbienen, Vögel, Igel und Eidechsen einen geeigneten Lebensraum vorfinden. Wir planen zum Beispiel Trockenmauern, deren Fugen Insekten als Lebensraum dienen“, erklärt Aniela Arnold. Auch die erste Pflegeeinrichtung, die nicht von der Evangelischen Heimstiftung getragen wird, wurde beraten und erhielt Tipps und Tricks rund um das naturnahe Gärtnern.
Jetzt heißt es abwarten: Im Anschluss an die Flächenbegehung erstellen die Naturgartenplanerinnen und -planer maßgeschneiderte Umgestaltungskonzepte für die Gärten. „Hierbei werden die Wünsche der Pflegeeinrichtungen sowie Elemente der naturnahen Gartengestaltung vereint. Ziel ist es, auf den Außenflächen Lebensräume für Menschen und Natur zu schaffen“, sagt Aniela Arnold. Im Herbst stehen die Umgestaltungen an. Dann wird in gemeinsamen Praxisseminaren geschaufelt, gepflanzt und gesät.
Juni 2022: Die Veränderungen können sich sehen lassen

Blühende Vielfat: Auf den Außenflächen des Haus an der Metter in Bietigheim blüht immer etwas. - Foto NABU/Aniela Arnold
Der Sommer ist da! Kartäusernelke, Königskerze und Natternkopf bescheren den Pflegeeinrichtungen eine lebendige und abwechslungsreiche Blütenpracht. Auch die Wildbienen freuen sich. In Bietigheim finden die Vögel eine Erfrischung im naturnahen Teich.
NABU-Projektleiterin Aniela Arnold ist von ihren Besuchen im Karl-Ehmer-Stift in Ingersheim und im Haus an der Metter in Bietigheim begeistert: „Letztes Jahr haben wir in den Praxisseminaren den Grundstein gelegt, den Rest hat nun die Natur selbst gestaltet. Die gemeinsame Anstrengung hat sich gelohnt. Auf den Außenanlagen der Pflegeeinrichtungen sind naturnahe Gärten entstanden, in denen Bewohnerinnen und Bewohner, Mitarbeitende sowie Besucherinnen und Besucher die Seele baumeln lassen können.“
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Natternkopf und Königskerze sind bei den Insekten beliebt. - Foto NABU/Aniela Arnold
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Mit Glück lässt sich hier eine Eidechse beim Sonnenbaden beobachten. - Foto NABU/Aniela Arnold
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Die Kornblume darf in den neuen Naturgärten der Pflegeeinrichtungen nicht fehlen. - Foto NABU/Aniela Arnold
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Inmitten von Margeriten und Wiesen-Witwenblumen gibt es einen Platz zum Entspannen. - Foto NABU/Aniela Arnold
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Auch die Heidenelke wurde in den Praxisseminaren gepflanzt und zeigt den Bewohnerinnen sowie Bewohnern ihre schöne Blütenpracht. - Foto NABU/Aniela Arnold
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Rund um die Trockenmauer aus Natursteinen blühen heimische Stauden. - Foto NABU/Aniela Arnold
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Der Teich in Bietigheim ist im Sommer eine wichtige Anlaufstelle für Insekten und Vögel. - Foto NABU/Aniela Arnold
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Auch kleine Flächen haben eine große Wirkung: Am Karl-Ehmer-Stift in Ingersheim wurden Blühstreifen angelegt. - Foto NABU/Aniela Arnold
November 2021: Das Frühjahr kann kommen

Bewohnerinnen und Bewohner des Stiftungshofs im Haubenwasen (Alfdorf-Pfahlbronn) freuen sich auf die neu gestalteten Flächen - Foto: NABU/Aniela Arnold
Auch in Alfdorf-Pfahlbronn, Dettingen und Engelsbrand stapelten sich im November die Pflanzkisten.
Auf NABU-Projektleiterin Aniela Arnold und Naturgartenberater Frieder Weigand warteten in Alfdorf-Pfahlbronn zahlreiche motivierte Menschen. Mit vereinten Kräften wurden die Beete am Eingang und im Innenhof mit heimischen Stauden ergänzt. Im Frühjahr werden dort unter anderem Storchschnabel und Karthäuser Nelke blühen. „Es war schön, dass uns einige Seniorinnen und Senioren aufmerksam bei der Arbeit zugeschaut haben“, berichtet NABU-Projektleiterin Aniela Arnold. „Sie haben mir erzählt, dass sie sich darauf freuen, dass die Grünflächen im nächsten Frühjahr bunter werden und es dann mehr zu bestaunen gibt.“
In Dettingen waren ebenfalls viele helfende Hände am Werk. Mit Unterstützung eines Baggers wurden zwei Schotterbeete ausgehoben und mit heimischen Stauden bepflanzt. „Wo vorher nur Steine lagen, schaffen wir nun mit Storchschnabel und Majoran ein Blühangebot und decken damit den Tisch für Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten“, erklärt Aniela Arnold. Der nicht mehr benötigte Schotter bekommt eine neue Funktion und dient nun als Eidechsenhügel. Die großen Rosenbeete am Eingang bleiben als Blickfang erhalten. Doch sie bekommen blühende Gesellschaft: Küchenschelle, Salbei und Katzenminze ergänzen künftig die Beete. Auch sie sind wichtige Nahrungspflanzen für Insekten.
Auch in Engelsbrand wurden die Pläne von Naturgartenberaterin Michaela Senk mit Spannung erwartet. Gemeinsam pflanzten Mitarbeitende und einiger Bewohnerinnen und Bewohner Obststräucher und stellten Hochbeete auf, in denen Kräuter und heimische Stauden wachsen werden. So ist der neue Naturgarten des Fachpflegeheims bereit für das nächste Frühjahr.
Oktober 2021: Regen sorgt für gutes Wachstum
Die gemeinsamen Anstrengungen in Bietigheim, Böblingen, Calw, Ingersheim, Stuttgart und Tübingen haben sich gelohnt: Die Mitarbeitenden und die Bewohnerinnen und Bewohner der Einrichtungen konnten den Sommer über beobachten, wie sich ihre neu angelegten Flächen Stück für Stück entwickeln. Ausreichender Niederschlag trug dazu bei, dass die Staudenbeete und Wildblumenwiesen gut anwachsen konnten. In Bietigheim freuen sich die Menschen über tierischen Besuch am Teich - ein Entenpaar, Vögel und viele Insekten kommen zum Trinken. In Böblingen bestaunen die Bewohner/-innen und ihre Gäste Hummeln und Schmetterlinge im Garten. Rosen, Stauden, Kräuter und Sträucher bedecken die ehemaligen Rasenflächen und werden mehr und mehr zu einem schützenden Lebensraum für Tiere.
Acht weitere Einrichtungen der Evangelischen Heimstiftung warten darauf, bald ähnlich schöne Erfahrungen machen zu dürfen. Ab Ende Oktober stehen die Umgestaltungen der Grünflächen in Alfdorf-Pfahlbronn, Bissingen, Dettingen, Engelsbrand, Friedrichshafen, Giengen, Ludwigsburg und Vaihingen an. Wir sind gespannt!
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Der Garten im Haus am Maienplatz in Böblingen ist zu einer grünen Oase geworden - Foto: NABU/Kathrin Baumann
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Frisch gepflanzte Stauden in Calw - Foto: NABU/Aniela Arnold
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Blumenbeet an der Terrasse des Luise-Wetzel-Stifts - Foto: Luise-Wetzel-Stift, Tübingen
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Vielfalt im Garten der Zentrale der Ev. Heimstiftung - Foto: Martin Suchaneck
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Besuch von EHS-Hauptgeschäftsführer Bernhard Schneider (3. v. r.) in Böblingen - Foto: NABU/Kathrin Baumann
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Ein Entenpaar besucht das Haus an der Metter - Foto: NABU/Kathrin Baumann
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Hummel im Garten am Haus am Maienplatz - Foto: NABU/Kathrin Baumann
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Staudenbeet im Württ. Lutherstift in Stuttgart - Foto: Jan-Ole Meyer
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Falter im Garten am Haus am Maienplatz - Foto: NABU/Kathrin Baumann
April 2021: Es tut sich etwas ...
Neue Lebensräume rund um Pflegeeinrichtungen nehmen Gestalt an

Das Rosenbeet am Luise-Wetzel-Stift in Tübingen wird neu bepflanzt - Foto: Aniela Arnold
Fleißig waren in den letzten Wochen die Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter, Bewohnerinnen und Bewohner der Pflegeeinrichtungen in Bietigheim, Böblingen, Ingersheim und Tübingen. Auch im Württ. Lutherstift in Stuttgart entstanden bereits neu gestaltete Grünflächen. Begleitet von den Gartenberaterinnen und -beratern im Projekt griffen auch NABU-Projektleiterin Aniela Arnold und EHS-Umweltreferent Martin Suchaneck zu Schaufel und Gießkanne. Wildstaudenbeete, Blumeninseln, Sandlebensräume, Natursteinmauern - viele neue Lebensräume bereichern nun Menschen und Tiere gleichermaßen.
Im Sommer werden Wiesen-Wittwenblume, Akelei und Blutstorchschnabel, Natternkopf, Thymian, Wiesensalbei, Glockenblume und viele weitere Blühpflanzen zahlreiche Wildbienen, Schmetterlinge und Schwebfliegen anlocken. Wer weiß, vielleicht sonnt sich hier und da bald eine Eidechse?