Kamille - Foto: NABU/Lena Schwäcke
Hochbeete in Pflegeeinrichtungen
Leckeres Buffet für Mensch und Tier
Gemüse, Kräuter und sogar kleine Wildblumenwiesen erfreuen nicht nur uns Menschen. Ihre Blüten sind auch eine wichtige Nahrungsgrundlage für Insekten. Wer in Hochbeeten eine Etage höher pflanzt und sät, schützt seine Pflanzen und die Ernte vor Schnecken und Wühlmäusen. Auch die Bodenbeschaffenheit und der Untergrund spielen bei Hochbeeten keine Rolle. Daher können sie fast überall aufgestellt werden.
Im Projekt „Blühende Gärten – miteinander für mehr Vielfalt“ erfüllen die Beete noch einen weiteren Zweck: Das rückenschonende Gärtnern ermöglicht auch weniger mobilen Seniorinnen und Senioren, gemeinsam zu gärtnern und die Pflanzen mit allen Sinnen zu erleben. Das Anfassen, Riechen und Naschen belebt die Sinne. Hochbeete können sogar barrierefrei gestaltet werden, sodass sie mit einem Rollstuhl oder Rollator unterfahren werden können. Einfach praktisch!
So gelingt der Bau des Hochbeets
Das Gärtnern oberhalb der Grasnarbe ist beliebt und das Angebot an Bausätzen und fertigen Hochbeeten groß. Wer es lieber maßgeschneidert haben möchte, kann sich ein Hochbeet ganz leicht selbst bauen.
Wie hoch das Beet angelegt wird, ist dabei Geschmackssache. Um im Stehen zu gärtnern, empfiehlt sich eine Höhe von 80 bis 90 Zentimetern. Damit man alle Bereiche des Beets gut erreichen kann, sollte es nicht zu tief sein. Für das Hochbeet eignet sich ein sonniger Standort. Um das Beet naturnah und umweltfreundlich zu gestalten, sollten Hobbygärtnerinnen und -gärtner torffreie Erde verwenden. Denn der Torfabbau zerstört Moore und setzt dabei jede Menge klimaschädliche Gase frei.
Do it yourself: Ein eigenes Hochbeet bauen
In elf Schritten und für etwa 100 Euro zum selbstgebauten Hochbeet
Zur Schritt-für-Schritt-AnleitungDer Bau eines Hochbeets bietet eine optimale Gelegenheit alles Schnittgut, das über den Herbst und Winter im Garten angefallen ist, zu recyceln. So verwenden Sie Grünschnitt im Hochbeet sinnvoll.
Diese Pflanzen eignen sich für ein Hochbeet
Von Blutroter Storchschnabel bis Zitronenmelisse: Hochbeete können sowohl mit insektenfreundlichen Stauden als auch mit Gemüse bepflanzt werden. In Altenpflegeeinrichtungen bieten sich vor allem Kräuter an, die gefahrlos verzehrt werden können. Der Duft von Kamille & Co. stimuliert die Sinne der Bewohnerinnen und Bewohner. Kräuter, wie Thymian, Schnittlauch und Minze, laden zum gemeinsamen Ernten und Kochen ein. Und auch die Insekten sind echte Feinschmecker und freuen sich über ein vielfältig blühendes Kräuterbuffet.
Geeignete Kräuter für das Hochbeet:
- Dill (Anethum graveolens)
- Fenchel (Foeniculum vulgare)
- Kamille (Matricaria chamomilla)
- Liebstöckel (Levisticum officinale)
- Majoran (Origanum majorana)
- Minze (Mentha piperita)
- Oregano (Origanum vulgare)
- Petersilie (Petroselinum crispum)
- Rosmarin (Rosmarinus officinalis)
- Salbei (Salvia officinalis)
- Schnittlauch (Allium schoenoprasum)
- Thymian (Thymus vulgaris)
- Wilde Rauke (Diplotaxis tenuifolia)
- Ysop (Hyssopus officinalis)
- Zitronenmelisse (Melissa officinalis)
Geeignete Stauden für das Hochbeet:
- Blutroter Storchschnabel (Geranium sanguineum)
- Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
- Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
- Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris)
- Moschusmalve (Malva moschata)
- Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria)
- Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
Was noch?
Das Hochbeet kann zu einem kleinen Gemüsegarten werden: Denn auch Nutzpflanzen, wie Grünkohl, Lauch, Kohlrabi, Salate oder Erdbeeren, eignen sich für Hochbeete. Damit sie aber nicht nur den Bewohnerinnen und Bewohnern schmecken, sollte zumindest ein Teil nicht abgeerntet werden, sondern zur Blüte kommen. So können sich auch Wildbienen und Schmetterlinge an dem leckeren Buffet bedienen.
Das Hochbeet gut durch den Winter bringen
Im Winter sollte das Hochbeet gut vor Kälte geschützt werden, zum Beispiel mit Laub oder Reisig. Heimische Wildstauden sind meistens winterhart und kommen mit etwas Schutz gut durch frostige Temperaturen.
Wenn Sie mehrjährige Pflanzen verwenden, sparen Sie sich Arbeit, da diese im nächsten Jahr wieder kommen und mehrmals blühen. Gemüse muss in der Regel jährlich neu gepflanzt werden.
Lassen Sie verwelkte Blütenstände über den Winter stehen und schneiden Sie diese erst im Frühjahr zurück. In den Hohlräumen der Stängel finden Insekten, Larven oder Puppen das perfekte Winterquartier.