Vogelfreundlicher Garten
Sie möchten, dass sich Vögel in Ihrem Garten wohl fühlen? Der NABU gibt Tipps für einen vogelfreundlichen Garten. Mehr →
1. August 2022 – Die sommerliche Hitze lässt Baden-Württemberg schwitzen. Menschen verschaffen sich Kühlung mit Eiswürfeln im Getränk, einem Platz im Schatten oder durch den Sprung ins Freibad. Auch viel Trinken und leichte Kleidung helfen. Doch was tun Vögel und andere Tiere gegen Überhitzung?
Die wenigsten Tiere mit einem Fell oder Federkleid können schwitzen. Zwar haben Pferde Schweißdrüsen am ganzen Körper, Hunde und Katzen vor allem an den Pfoten. Bei Kaninchen und Vögeln etwa ist hier aber Fehlanzeige. Über das Hecheln und die damit entstehende Verdunstungskälte sorgen nicht nur Hunde und Füchse für Abkühlung, auch Vögel nutzen diese Technik bei Hitze. Und sie verharren an kühlen, schattigen Stellen und halten dort Siesta. Denn wer sich nicht bewegt, produziert auch weniger Wärme. „Idealerweise finden Tiere in naturnahen Gärten kühle Spots unter Büschen oder zwischen Stauden. Versiegelte Flächen und Schottergärten heizen sich dagegen enorm auf und bieten keinerlei Schutz“, betont Stefan Bosch vom NABU Baden-Württemberg.
Aufplustern, suhlen oder ein Sonnendach bauen
Erstaunlicherweise lassen sich dennoch immer wieder Vögel beobachten, die der Hitze zum Trotz im Sonnenlicht stehen oder liegen. „Amseln, Zaunkönige und Rabenkrähen verharren oft minutenlang regungslos mit ausgebreiteten Schwingen auf nacktem Boden. Damit bekämpfen sie im Federkleid vorhandene Parasiten. Vögel positionieren sich sonst auch auf freier Fläche und lassen sich von Luftströmungen kühlen. Überschüssige Wärme geben sie vor allem über unbefiederte Körperpartien am Kopf, an Flügeln und Beinen ab“, erklärt der Ornithologe.
Schwarzwild suhlt sich in möglichst feuchten Gruben, Hirsche nehmen ein Bad in Gewässern und Rehe suchen Abkühlung im schattigen Wald. Auch der Feldhase ruht bei starker Hitze, kann über seine Löffelohren aber zusätzlich überschüssige Körperwärme an die Umgebung abgeben. Die kleine Moorameise, die auch bei uns im Südwesten am Federsee zuhause ist, baut tagsüber ein Sonnendach aus trockenen Moospolstern über ihr Nest.
Naturnahe Gärten spenden mehr Schatten
Den Wasserverlust des Körpers bei hohen Umgebungstemperaturen müssen auch Tiere ausgleichen. Wasserstellen wie Tränken oder Gartenteiche mit Flachwasserzonen werden gern von Bienen und Wespen als Trinkstelle angeflogen und von Vögeln als Bade- und Trinkplatz genutzt. Auch Igel brauchen Wasser, ihnen kann man eine mit Wasser gefüllte flache Schalen zum Trinken anbieten. Um der Ausbreitung von Krankheitserregern und der Entwicklung von Stechmückenlarven vorzubeugen, sollte man das Wasser möglichst täglich erneuern.
Klimawandel befördert Lebensraumverlust bei Bachforelle & Co.
„Fische, wirbellose Insekten und andere Wasserbewohner leiden schwer unter der Hitze. In Hitzeperioden haben es gerade kleinere Fische und solche in Mittelgebirgsbächen schwer, denn die Sauerstoffwerte sinken bei steigenden Temperaturen in gefährliche Bereiche“, sagt NABU-Fischexperte Hilmar Grzesiak. Besonders die Bachforelle wird in den Unterläufen der Zuflüsse von Rhein und Neckar in Zukunft nicht mehr überleben können und sich in die kühleren Oberläufe zurückziehen. Spezialisten für schwierige Verhältnisse sind der Schlammpeitzger und die Karausche. Der Schlammpeitzger kann sich im Flachwasser eingraben, bis das Wasser zurückkehrt. Die Karausche lebt in pflanzenreichen Stillgewässern und kann selbst in kleinsten, sauerstoffarmen und verschlammten Dorftümpeln überleben. Ganz heiße Tage sind aber selbst für diese beiden Arten lebensgefährlich, ihr Lebensraum wird einfach zu warm. Niedrigwasser bedroht auch Bachbewohner wie Bachflohkrebse, Steinfliegen- und Köcherfliegenlarven, die für viele andere Tiere wie die Wasseramsel Nahrungsgrundlage sind.
Sie möchten, dass sich Vögel in Ihrem Garten wohl fühlen? Der NABU gibt Tipps für einen vogelfreundlichen Garten. Mehr →
Geben Sie der Natur in Ihrem Garten eine Chance! Mit wenigen Maßnahmen können Sie Nutz- und Ziergärten zu Oasen machen. Mehr →
Mit einer NABU-Geschenkpatenschaft für Wildbienen oder Greifvögel und Eulen schenken Sie Ihren Lieben ein ganz besonderes Stück Natur.
Mehr ...