Mit einer NABU-Geschenkpatenschaft für Wildbienen oder Greifvögel und Eulen schenken Sie Ihren Lieben ein ganz besonderes Stück Natur.
Mehr ...Mauersegler läuten den Vogelzug ein
NABU-Tipp: Nistkästen als Starthilfe für 2024
4. August 2023 – Weil die Brutvögel den Großteil ihres Lebens in der Luft verbringen, ist ihre Muskulatur gut trainiert. Trotzdem ist die Reise ins Winterquartier kein Urlaubsflug – sie ist lang, anstrengend und voller Gefahr.
Reisezeit der Zugvögel beginnt im August
Im August und September ist die Hauptreisezeit der Vögel. Dabei ist Baden-Württemberg auch Rastplatz für vom Norden und Osten durchziehende Vogelarten, wie Mäusebussard, Turmfalke, Kiebitz, Haus- und Gartenrotschwanz. „Den Startimpuls zum Abflug geben genetische Informationen, die abnehmende Tageslänge und das schwindende Nahrungsangebot“, erklärt NABU-Ornithologe Stefan Bosch. Mauersegler versorgen zwischen Mai und Juli eine Brut und fliegen danach bis nach Äquatorialafrika, etwa ins Kongobecken, wo die Insektenfresser überwintern. Ihre Zugzeiten verschieben sich wegen des Klimawandels: In den vergangenen 50 Jahren kehrten sie bis zu zwei Wochen früher zu uns zurück und reisen einige Tage später ab. „Die Witterung scheint den Mauerseglern eine längere Brutperiode zu bescheren“, vermutet Bosch.
Nach dem Mauersegler machen sich im Laufe des Augusts auch Turteltaube, Wendehals, Waldlaubsänger, Uferschwalbe, Gartengrasmücke und Sumpfrohrsänger auf den Weg. Rauch- und Mehlschwalbe, mit denen die Mauersegler oft verwechselt werden, verlassen uns im September. Viele Schwalben haben zum zweiten oder dritten Mal gebrütet und versorgen noch hungrig bettelnde Jungvögel im Nest.
Nistplätze sind rar: Mehr Nischen für Mauersegler
Die Mauersegler sind Sommergäste in unseren Siedlungen. Sie sind an ihrem rußschwarzen Gefieder, der gebogenen, sichelförmigen Flügelform und den lauten Sriih-Sriih-Rufen gut erkennbar. In Baden-Württemberg haben sie ihren Schwerpunkt in den städtischen Metropolen Rhein-Neckar, Freiburg und Mittlerer Neckarraum. Die aktuell etwa 16.000 bis 23.000 Brutpaare schwinden und der Vogel ist hierzulande auf der Vorwarnliste der Roten Liste. Es mangelt dem Segler an Nistplätzen in hohen Wohnhäusern, Türmen und Fabriken. Neubauten und energetische Sanierungen sperren ihn immer häufiger aus, da Brutnischen in Mauerlücken, am Dachtrauf oder unter Ziegeln verschwinden. Zudem fehlt es an Fluginsekten wie Mücken sowie Spinnen, die er im Flug erbeutet.
Die Zeit bis zur Rückkehr der Mauersegler Ende April aus dem Winterquartier können Vogelfreundinnen und -freunde nutzen, um Nisthilfen zu bauen und am Haus anzubringen, und im Garten für blühende naturnahe Grünflächen mit ausreichendem Insektenangebot zu sorgen.
Hintergrund:
- Name: Der „Mauersegler“ (Apus apus) segelt häufig an den Mauern entlang. „Apus apus“ leitet sich vom griechischen Wort für „fußlos“ ab, ein Hinweis auf die kurzen Füße.
- Verwandte: Zur Familie der Eigentlichen Segler (Apodidae) gehört in Deutschland nur noch der Alpensegler, der hierzulande in der Gegend von Freiburg im Breisgau brütet – mit Ausbreitungstendenz.
- Aussehen: Mit mehr als 40 Zentimetern Flügelspannweite ist er deutlich größer als unsere Schwalben. Die Flügel sind lang und sichelförmig, der Schwanz kurz und gegabelt, das Gefieder, bis auf die grauweiße Kehle, bräunlich bis rußschwarz.
- Lebensraum: Der Kulturfolger, einst ein Fels- und Baumbrüter, baut heute seine Nester vor allem in Einzelhöfen, Dörfern und Städten mit hohen Gebäuden. Beliebt sind Wohnblocks, Altbauten, Türme und Fabriken. Das flache Nest aus Halmen, Blättern, Haaren, Federn und ähnlichem wird mit Speichel zusammengeklebt. Je Brutsaison ziehen Mauersegler maximal drei Jungvögel groß. Sie brüten in Kolonien mit anderen und werden bis zu 20 Jahre alt.
Mauersegler unterstützen:
Viele Gebäudesanierungen der letzten Jahrzehnte haben es unseren Mauerseglern schwer gemacht, geeignete Nistplätze zu finden. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie Mauerseglern helfen können, und auch eine konkrete Bauanleitung für einen passenden Nistkasten. Mehr →
Sie möchten, dass sich Vögel in Ihrem Garten wohl fühlen? Der NABU gibt Tipps für einen vogelfreundlichen Garten. Mehr →
Hausrotschwänze, Schwalben und Fledermäuse leben seit Jahrhunderten mit uns unter einem Dach. Doch sie finden in Siedlungen kaum noch Nistmöglichkeiten und Nahrung. Abhilfe schaffen hier Nist- und Quartierkästen sowie naturnah gestaltete Gärten. Mehr →