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Mehr ...Ergebnisse der „Stunde der Wintervögel“
NABU: Wintergäste überraschen positiv, Gartenvögel stabilisieren sich auf niedrigem Niveau
Über 14.000 Menschen im Südwesten und mehr als 120.000 deutschlandweit nahmen sich eine Stunde lang Zeit, Vögel am Futterhaus, im Garten, auf dem Balkon oder in Parks zu beobachten und zu zählen. Landes- wie bundesweit laden Haussperling, Kohl- und Blaumeise, Amsel und Feldsperling auf den vordersten Plätzen. „Trotz seines unangefochtenen ersten Platzes verzeichnet der Haussperling Einbußen um acht Prozent zum Vorjahr. Als Gebäudebrüter ist diese Vogelart auf Nischen und Spalten angewiesen, die bei Sanierungen oft geschlossen werden. Helfen wir ihm mit entsprechenden Angeboten, damit er wieder Aufschwung bekommt“, erläutert NABU-Vogelschutzexperte Stefan Bosch.
Weniger Vögel pro Garten – ein Trend, der anhält
In rund 10.000 baden-württembergischen Gärten zählten die Teilnehmenden insgesamt 310.000 Vögel aus 110 Arten. Doch der Durchschnitt gibt Anlass zur Besorgnis: „Mit nur 32,1 Vögeln pro Garten verharrt die Zahl auf dem niedrigen Niveau der letzten fünf Jahre. Zum Vergleich: In den Anfangsjahren der Aktion wurden noch 43 bis 63 Individuen gezählt“, erklärt Bosch. „Das bedeutet, dass in den vergangenen 15 Jahren jeder Garten im Südwesten mindestens zehn Vögel verloren hat. Verantwortlich dafür sind Lebensraumverluste auch im Siedlungsraum, Mangel an natürlicher Nahrung, wie Insekten und Sämereien, sowie Krankheitserreger.
Die Sorgenkinder: Amsel und Grünfink
Besondere Aufmerksamkeit gilt erneut der Amsel, die sich noch immer von einem Ausbruch des Usutu-Virus im Sommer 2024 erholen muss. „Während die Amsel im Südwesten glimpflich davonkam (minus acht Prozent), brach ihre Zahl bundesweit um 18 Prozent ein“, erklärt der NABU-Ornithologe. Auch der Grünfink bleibt ein Sorgenkind: Seine Bestände gingen im Vergleich zum Vorjahr um 22 Prozent zurück. Krankheitserreger und Nahrungsmangel setzen der Art stark zu.
Wintergäste in Rekordzahlen
Bergfinken, die im Winter oft in größeren Trupps nach Nahrung suchen, überraschten mit deutlichen Zuwächsen (157 Prozent). Auch Kernbeißer verzeichneten ein Plus von 95 Prozent. Ähnlich erfreulich: Die Schwanzmeise wurde in diesem Winter häufiger gesichtet. Auch sie zieht in Gruppen umher und kann an Futterstellen gut beobachtet werden. Die Zahl der Eichelhäher ging um acht Prozent zurück. „Eine Ursache könnte der ausbleibende Zuzug aus dem Norden sein“, vermutet Bosch.
Hintergrund:
Die „Stunde der Wintervögel“ ist Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmachaktion und fand bereits zum 15. Mal statt. Die nächste Vogelzählung findet mit der „Stunde der Gartenvögel“ vom 9. bis 11. Mai 2025 statt.