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Mehr ...Der Maikäfer
Was Sie schon immer über Maikäfer wissen wollten
Ein typisches Merkmal der Maikäfer, die zur Familie der Blatthornkäfer gehören, ist die Form ihrer Fühler, deren letzte Glieder blattförmig verbreiterte Lamellen aufweisen. Auf diesen Lamellen befinden sich bis zu 50.000 Geruchssensoren, mit deren Hilfe die Männchen paarungsbereite Weibchen aufspüren. Forscher der FU Berlin fanden heraus, dass sich die Männchen beider Maikäferarten zunächst an den vom Blattfraß der Weibchen verursachten Pflanzengerüchen orientieren. In der Nähe der Weibchen kommt dann als genauer Wegweiser ein Sexuallockstoff hinzu.
Nach der Begattung legen die Weibchen in mehreren Schüben ihre Eier ins lockere Erdreich ab. Dabei sind sie auf offene Böden oder kurzen Bewuchs angewiesen. Die Feldmaikäfer fliegen bevorzugt auch in Weinhänge und Obstwiesen mit kurzem Unterwuchs. Die Waldmaikäfer verbleiben stattdessen in der Nähe ihrer Fraßbäume, sie ernähren sich vor allem von den Blättern der Eiche.
Die Entwicklung der Engerlinge im Boden
Die als Engerlinge bekannten, bis zu fünf Zentimeter großen Maikäferlarven entwickeln sich vollständig im Boden, was in unseren Breiten drei bis vier Jahre dauert. Dabei ernähren sie sich von Pflanzenwurzeln im Boden. Im Herbst des letzten Entwicklungsjahres verwandeln sich die Engerlinge in fertige Jungkäfer. Sie überwintern bis zu einen Meter tief im Erdreich und schlüpfen ungefähr Ende April, je nach Wetterverhältnissen auch früher. Der so genannte Reifefraß bis zum Absterben der Käfer nach erfolgreicher Fortpflanzung dauert ungefähr sechs Wochen. Wie zur Eiablage gehen Feldmaikäfer dafür gerne auch an Obstbäume, während Waldmaikäfer Eichen, Buchen und Hainbuchen bevorzugen.
Die Maikäfergenerationen brauchen teilweise nur noch drei statt vier Jahre für ihre Entwicklung von der Larve bis zum Käfer, was durch den Klimawandel bedingt sein könnte. Die Folge ist auch, dass sich die Entwicklung verschiedener Generationen überschneidet. Ungefähr alle 30 bis 45 Jahre kommt es zu sogenannten Massenvermehrungen, also einem gehäuften Auftreten der Maikäfer.
Maikäfer als Teil des Ökosystems
Maikäfer sind bekannt dafür, dass sie die von ihnen bevorzugten Bäume regelrecht leerfressen. Die meisten der kahlgefressenen Bäume erholen sich aber wieder und bilden mit dem so genannten Johannistrieb im Juni noch einmal neue Blätter. Für große wirtschaftliche Schäden können aber besonders die Engerlinge sorgen, da sie die Wurzeln junger Bäume abfressen. Bereits ab zwei bis drei Engerlingen pro Quadratmeter Waldboden sind Schäden an Jungbäumen zu befürchten. Probebohrungen in den Befallsgebieten um Mannheim ergaben regelmäßig mehr als 100 Engerlinge auf den Quadratmeter. Sind die Bäume durch trockenere Perioden ohnehin schon etwas anfälliger, hat der Fraßbefall vermutlich auch größere Auswirkungen, weil dann ein Teil der Wurzeln fehlt.
Während die Käfer an Bäumen fressen, sind sie selbst eine proteinreiche Nahrungsquelle für eine Vielzahl an Tieren. Nicht nur Vögel wie Elster, Krähe, Fasane und Wiedehopf fressen die Käfer, sondern auch Füchse und Dachse. Obwohl sie auf dem Speiseplan vieler Tiere stehen, verringert sich ihr massenhaftes Vorkommen dadurch nicht. Rund fünf Milliarden Käfer schlüpfen in den Hauptjahren in den Wäldern zwischen Darmstadt und Mannheim aus dem Boden. Auch einige Kilometer rheinaufwärts im Hardtwald bei Karlsruhe sitzen die Engerlinge dicht an dicht im Boden.
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