Die Gemeine Winterlibelle (Weibchen) - Foto: Jochen M. Müller
Im März fliegen die ersten Winterlibellen
Tiere weisen Besonderheiten auf
Während erstere in der Roten Liste für Deutschland von 2015 als ungefährdet gilt, steht die Sibirische Winterlibelle in der Roten Liste in der Kategorie 1 und ist vom Aussterben bedroht. Das Besondere an Winterlibellen ist, dass sie über ein langes Alter von etwa elf Monaten verfügen, im Gegensatz zu anderen Gattungen, die nur zwischen 14 und 90 Tage alt werden. Hinzu kommt, dass Winterlibellen als einzige ihrer Gattung als Imago, also nicht als Larve oder Ei, sondern als flugfähiges Insekt überwintern. Ihre Larven entwickeln sich dagegen im Gewässer. Dort leben die Winterlibellen auch im Sommer, vor allem an Gewässern mit bewachsenen Ufern.
Im Herbst fliegt die Gemeine Winterlibelle einige Kilometer weit, um sich einen geeigneten Überwinterungsplatz zu suchen, der sie vor Kälte und Wind schützt. Meist überwintern sie an Waldrändern oder Waldlichtungen, wo sie sich beispielsweise unter Baumrinden oder Steinen verkriechen können. Sie können auch frei sitzend einfrieren, sich von Raureif überziehen, oder sich einschneien lassen. Dabei überstehen sie auch deutliche Minusgrade. Haben die Tiere die Kälteperiode überstanden, sind sie geschlechtsreif. Sobald dann im Frühjahr die Sonne scheint, beginnt für die Winterlibellen die Paarungszeit. Die Eiablage erfolgt, indem das Pärchen in einer Tandemformation zur Wasseroberfläche fliegt, und das Weibchen dort seine Eier in abgestorbenes Substrat von Gräsern ablegt. Das Männchen bewacht den Vorgang. Nähern sich Feinde, zieht das Männchen das Weibchen aus der Gefahrenzone raus. Die Jungtiere schlüpfen dann im Sommer und sind wieder bis in den Mai des kommenden Jahres zu sehen.
Rund 6.000 Libellenarten gibt es weltweit, 81 wurden in Deutschland nachgewiesen, wovon zwei inzwischen ausgestorben sind.
Sie haben Fragen zu den Libellen? Dann wenden Sie sich an unseren Fachbeauftragten Jochen M. Müller, E-Mail: Jochen.Mueller@NABU-BW.de