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NABU gibt Tipps bei ungebetenen Besuchern
Am Ende des Hochsommers bemerken Menschen nicht selten flatternde Besucher in ihren Wohnungen, und manchmal kommen Fledermäuse in Gruppen zu Besuch – was tun?
Achtung, Fledermausfalle Wohnräume
Die Zwergfledermaus ist die häufigste Art in Baden-Württemberg. Sie ist nur 33 bis 51 Millimeter lang und drei bis sieben Gramm leicht – und damit eine der kleinsten heimischen Fledermausarten. Im August werden die jungen, vier bis sechs Wochen alten Fledermäuse selbstständig und erkunden neugierig ihre Umwelt. Sie sind jetzt abgestillt und jagen nach Insekten. Den meisten Erfolg haben sie dabei an Gewässern, auf Streuobstwiesen sowie an Waldwegen und -rändern. Aber auch insektenreiche Gärten bieten ihnen ein üppiges Mahl. „Diese flatternden Zwerge haben ihre Sommerquartiere an Gebäuden in Dörfern und Städten. Dort nutzen die daumenkleinen Tiere Spalten, Nischen und Hohlräume als Quartier“, erklärt NABU-Fledermausexperte Robert Pfeifle. „Dabei könnten die Fledermäuse vor allem gekippte Fenster mit einem Quartier oder Unterschlupf verwechseln und hineinschlüpfen. Aus einer Fledermaus könnten dann mehrere werden. Denn das durch die Wohnung flatternde Tier könnte weitere Fledermäuse nach innen locken“, beschreibt Robert Pfeifle das Dilemma. Solche Einflüge sind im August und September keine Seltenheit, besonders in Städten, wo Mensch und Tier dicht beieinander leben.
Wie kommt die Fledermaus wieder raus aus dem Haus?
Haben sich Fledermäuse ins Haus verirrt, hilft nur: „Licht aus, Fenster und Türen weit öffnen und abwarten, bis alle ausgeflogen sind. Danach alle Fenster und Türen wieder schließen und bei Licht die Räume genau durchsuchen“, so Pfeifles Rat. „Fledermäuse suchen sich kleine dunkle Verstecke. Schauen Sie daher sorgfältig in Vorhängen, hinter Schränken, in engen Spalten und Vasen sowie anderen Gefäßen nach.“ Für die Urlaubszeit gilt: „Lassen Sie Fenster bitte nicht gekippt. Sollten sich Fledermäuse in die Wohnung verirren, finden sie alleine nicht mehr hinaus. Sie verdursten und verhungern dann.“
Vorsicht beim Anfassen
Fledermäuse sind wendige Insektenjäger. Mit ihren spitzen Zähnen und dank ihrer Flügel, die sie im Flug als Fanghilfe nutzen können, fangen sie Fluginsekten sicher aus der Luft. Mit den spitzen Zähnchen können sie auch uns wehtun. Daher gilt: Vor dem Anfassen Handschuhe anziehen oder das Tier mit einem Tuch vorsichtig aufnehmen und in eine geschlossene Schachtel mit Luftlöchern setzen. Zum Trinken kann ein Schraubglasdeckel mit Wasser befüllt und hineingestellt werden. Bis zum Abend das Tier eher kühl aufbewahren. Ist es unverletzt, kann man es an einer katzensicheren Stelle freilassen. Bei Fragen hilft die Arbeitsgemeinschaft Fledermausschutz in Baden-Württemberg mit ihren Hotlines. Auf ihrer Internetseite www.AGF-BW.de finden sich zudem Praxistipps und Infos zum Umgang mit Fledermäusen. Wer eingefangene Tiere einfach aussetzt, riskiert, dass sie leichte Beute für Katzen und größere Vögel werden.
Hintergrund: Fledermäuse im Südwesten
Von den weltweit etwa 1.400 Fledertier-Arten leben 25 in Deutschland und 21 im Südwesten – die alle auf der Roten Liste stehen. Einige sind vom Aussterben bedroht, wie Graues Langohr, Große Hufeisennase und Nymphenfledermaus. Ihnen fehlt es vor allem an Insekten als Nahrung. Über die Nahrungskette nehmen die Tiere Giftstoffe wie Pestizide auf, die ihre Gesundheit belasten kann und die sie über die Muttermilch auch an ihre Jungtiere weitergeben können. Auch fehlen geeignete Quartiere. Je nach Art leben die Fledermäuse in naturnahen Wäldern, in Spalten und Ritzen an Gebäuden oder auf Dachböden. Ihre Winterquartiere sind in Baumhöhlen, Gewölbekellern, Tunneln und Höhlen.
Unsere heimischen Fledermäuse sind durch Quatierverlust und dem Mangel an passenden Unterkünften bedroht. Der NABU zeigt, wie den Tieren geholfen werden kann. Mehr →