Jedes Jahr pflegt das Team des NABU-Vogelschutzzentrums Mössingen rund 1200 Vögel gesund – darunter auch besonders streng geschützte Arten. Helfen Sie uns dabei!
NABU appelliert: Jungvögel nicht mitnehmen
Viele Vogelarten verlassen ihr Nest bereits bevor sie fliegen können
Der NABU appelliert an die Bevölkerung, vermeintlich hilflose Vogelkinder in der freien Natur zu belassen und nicht mitzunehmen. „Für die kleinen Vögel ist es in der Regel am besten, an Ort und Stelle zu bleiben“, erklärt Martin Klatt, Vogelexperte beim NABU Baden-Württemberg. „Auch wenn es gut gemeint ist: oft tut man ihnen keinen Gefallen, wenn man sie mitnimmt. Denn meist handelt es sich nicht um verlassene, verletzte oder geschwächte Tiere, sondern um gesunde Jungvögel, die nach wie vor von den Eltern versorgt werden.“
Viele Vogelarten verlassen ihr Nest bereits bevor sie fliegen können, erklärt Klatt. Dazu zählen nicht nur typische Nestflüchter wie Enten, Fasane oder Kiebitze, sondern auch einige Singvogelarten, Greifvögel und Eulen. Im Siedlungsbereich finden sich am häufigsten die bräunlich gefleckten Jungamseln, die etwa eine Woche vor dem Flüggewerden der Enge des Nestes entfliehen. Damit sie nicht verloren gehen, geben die Jungvögel fast unablässig sogenannte „Standortlaute“ von sich. Dieses Piepsen wird von Passanten oft fälschlicherweise als Hilferuf interpretiert.
Beim NABU häufen sich in dieser Zeit die Anrufe besorgter Tierfreundinnen und –freunde, die wissen wollen, wo sie gefundene Jungvögel abgeben können oder ihnen sonst helfen können. Häufige Anlaufstelle ist dann das NABU-Vogelschutzzentrum Mössingen, das auch über eine Vogelpflegestation verfügt. „Die NABU-Kollegen in Mössingen werden allerdings überrannt mit gefundenen Jungvögeln, so dass für die wirklich ernsten Fälle kaum mehr Kapazität übrig bleibt“, erklärt Klatt. „Jungvögel gehören daher nicht in die Pflegestation, sondern in die freie Natur zu ihren Eltern.“
Dass die Jungen außerhalb ihres Nestes oftmals natürlichen Feinden zum Opfer fallen, sei ein natürlicher Vorgang, an den die Natur und die Vogelbestände angepasst sind. „Wer den Vögeln wirklich helfen möchte, sollte besser ihre Lebensräume schützen“, fordert Klatt. „Dazu kann jeder etwas beitragen, etwa den Garten naturnah gestalten, Hecken und heimische Sträucher anpflanzen und beim Einkaufen die ökologische – und auch vogelfreundliche – Landwirtschaft unterstützen.“
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