Der Kiebitz im Porträt
Heutzutage ist der Kiebitz weitgehend aus der Agrarlandschaft verschwunden und gilt in Baden-Württemberg als vom Aussterben bedroht. Mehr →
1. April 2021 - „Ostern steht für die Auferstehung. Auch in der Natur regt sich neues Leben – überall sprießt frisches Grün, die Vögel beginnen zu brüten und einige Wildtiere haben bereits Nachwuchs. „In dieser sensiblen Phase sollten wir unterwegs in der Natur besonders rücksichtsvoll sein und auch die kleinen Dinge genießen – sei es das morgendliche, kostenfreie Singvogelkonzert, die ersten duftenden Obstblüten oder die Gartenhummeln, die brummend Pollen und Nektar sammeln“, sagt Martin Klatt, Naturschutzexperte beim NABU Baden-Württemberg. Für Ausflüge in die Natur gilt: „Bleiben Sie auf den Wegen und lassen Sie Hunde bitte aus Rücksicht auf am Boden brütende Vögel und andere Wildtiere, wie Rehe, an der Leine“, rät der Biologe.
Wiesenbrüter im Südwesten schützen
Am Boden brütende Vögel sind auch in Baden-Württemberg besonders bedroht und ihre Bestände schwinden seit Jahren dramatisch. Ein Beispiel ist die Haubenlerche. Sie brütet auf Flächen mit niedrigem und lückenhaftem Bewuchs, die mit der zunehmenden Industrialisierung der Landwirtschaft immer seltener wurden. Heute ist sie auf nur etwa zwei Prozent der einstigen Population geschrumpft und im Südwesten vom Aussterben bedroht. Ähnlich schlecht geht es Kiebitz, Feldlerche, Rebhuhn und Grauammer. „Wer für den Osterbrunch Produkte aus regionaler biologischer Landwirtschaft kauft, unterstützt indirekt auch die Feldvögel, die auf ökologisch bewirtschafteten Flächen mehr Blütenvielfalt und damit Insekten als Futter für den Nachwuchs finden“, so Klatt.
Strengere Regeln in Naturschutzgebieten beachten
In Naturschutzgebieten sind Tiere und ihre Brutstätten besonders geschützt. „Hier ist es in der Regel verboten, die Wege zu verlassen oder Hunde frei umherlaufen zu lassen. Bitte halten Sie sich an die ausgeschilderten Regeln“, sagt Klatt. Gerade in der Pandemie werde deutlich, wie wertvoll eine intakte Natur für uns Menschen ist und welch gravierenden negativen Einfluss der falsche Umgang mit Wildtieren auf unser Leben haben kann.
Rücksichtsvoll in der Natur unterwegs – so gelingt der Ausflug:
• Hunde an die Leine: Hunde sollten nur frei herumlaufen, wenn man sie sicher unter Kontrolle hat. In Baden-Württemberg gilt kein Leinenzwang ab 1. März, hier ist das verantwortliche Verhalten der Halter/-innen in der Natur umso wichtiger. Auch das Aufsammeln der Hinterlassenschaften sollte sich von selbst verstehen.
• Auf den Wegen bleiben: So werden Wildtiere während der Brut- und Setzzeit nur wenig gestört. In fast allen Naturschutzgebieten gilt ein strenges Wegegebot, ebenso an Flüssen und Seen, wo Vögel beispielsweise im Uferbereich brüten.
• Auf andere Menschen achten: Damit der Ausflug in die Natur für alle zum schönen Erlebnis wird ist gegenseitige Rücksichtnahme gefragt. Bitte parken Sie außerdem nur auf ausgewiesenen Flächen.
• Leise sein: Ob Musik oder laute Stimmen, Lärm stört nicht nur andere Erholungssuchende, sondern auch viele Tiere, die meist deutlich lärmempfindlicher als wir Menschen sind.
• Müll wieder mitnehmen: In der Natur hat unser Abfall nichts zu suchen. Also unbedingt wieder mit nach Hause nehmen.
• Nicht zündeln: Rauchen, Grillen und offenes Feuer können bei Trockenheit außer Kontrolle geraten. Auch Zigarettenstummel sollten eingepackt und Feuer nur an Grillstellen gemacht werden.
Heutzutage ist der Kiebitz weitgehend aus der Agrarlandschaft verschwunden und gilt in Baden-Württemberg als vom Aussterben bedroht. Mehr →
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