Tipps zur Winterfütterung von Vögeln
Nicht alle Vögel zieht es im Herbst in den Süden. Der NABU verrät, welche Körner die verschiedenen Vogelarten bevorzugen, die im Ländle bleiben. Mehr →
2. November 2021 – Viele Vogelfreundinnen und -freunde stocken zurzeit den Futtervorrat für gefiederte Besucher auf dem Balkon oder im Garten auf. Etwa 15 bis 20 Millionen werden im Jahr für Futtermischungen, Meisenknödel und Co. ausgegeben. Stefan Bosch, Vogelfachmann beim NABU Baden-Württemberg, rät zum informierten Einkaufen statt zum spontanen Shopping – sowohl beim Futter als auch beim Futterspender.
Vogelfütterung ist Naturerlebnis
„Das Vogelfüttern schafft ganz einfach Gelegenheit, die Vogelwelt aus nächster Nähe zu erleben, auch für kleine Vogelfans“, ist Bosch überzeugt. Es sei jedoch gut, sich bewusst zu machen, warum, wann und was man füttert. „Grundsätzlich nutzen etwa zehn bis 15 Arten das angebotene Buffet, in der Regel erreicht man dabei keine gefährdeten Vögel. Das Naturerlebnis steht also klar im Vordergrund und das ist auch gut so.“ Bosch ergänzt: „Um bedrohte Vogelarten zu schützen, braucht es jedoch mehr. Vor allem eine naturverträgliche Landwirtschaft. Einen Beitrag leisten aber auch naturnahe Gärten mit Beerensträuchern, Blühpflanzen für Insekten und wilden Ecken.“
Ab November Sonnenblumenkerne servieren
Am besten füttert man dann, wenn es wirklich kalt ist und Frost und Schnee die Futtersuche erschweren. „Klassischerweise also etwa zwischen November und Ende Februar“, so Bosch. „Sonnenblumenkerne sind ein gutes Basisfutter, viele Arten fressen sie gerne.“ Freiland-Futtermischungen für Körnerfresser wie Finken, Sperlinge und Meisen enthalten zusätzlich andere Samen verschiedener Größe. Meisenknödel bestehen aus Samen und Fett. Sie sollten nicht in Plastiknetze gewickelt sein, damit die Vögel nicht Gefahr laufen, sich darin zu verheddern. „Mit Vogelfutter aus biologischem Anbau fördert man die naturverträgliche Landwirtschaft und hilft, Lebensräume gefährdeter Agrarvogelarten wie Feldlerche und Rebhuhn zu bewahren“, betont Ornithologe Bosch.
Futterspender statt Vogelhäuschen
Ein klassisches Vogelhäuschen muss regelmäßig gereinigt werden – täglich mit dem Besen von Futter- und Kotresten und alle ein bis zwei Wochen mit heißem Wasser –, damit Krankheiten sich nicht unter den gefiederten Gästen verbreiten. Hygienischer ist ein Futterspender, weil die Vögel nicht im Futter herumlaufen und es mit Kot verschmutzen können. Zudem bleibt es bei Wind, Schnee und Regen besser trocken und verdirbt nicht so leicht. Den Futterspender hängt man möglichst unerreichbar für Katzen in der Nähe von Bäumen oder Büschen als Rückzugsmöglichkeit auf. „Am besten direkt an oder mit ausreichend Abstand zu Glasscheiben, sodass diese nicht zu tödlichen Fallen werden. Damit sich unter dem Spender kein Futter und Kot sammeln, wechselt man nach Möglichkeit ab und zu den Standort“, rät der NABU-Fachmann.
Terminhinweis: Mitmachaktion „Stunde der Wintervögel“ 6.-9.1.2022
Vom 6. bis 9. Januar 2022 findet zum zwölften Mal die bundesweite „Stunde der Wintervögel“ statt: Der NABU und sein bayerischer Partner Landesbund für Vogelschutz (LBV) rufen Naturfreundinnen und -freunde auf, eine Stunde lang die Vögel an der Futterstelle, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und zu melden. Im Mittelpunkt der Aktion stehen vertraute und oft weit verbreitete Vogelarten wie Meisen, Finken, Rotkehlchen und Spatzen. 2021 haben sich in Baden-Württemberg über 23.000 Vogelfreundinnen und -freunde an der Aktion beteiligt. Mehr: www.stundederwintervoegel.de
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