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Schwalben brauchen mehr Nistmöglichkeiten
02. April 2024 – Sie fliegen mehrere tausende Kilometer von ihrem Winterquartier südlich der Sahara zurück zu ihrem Geburtsort in Baden-Württemberg. „Jetzt um Ostern herum sind schon viele Rauch- und Mehlschwalben wieder in ihrer Wahlheimat eingetroffen“, sagt Rudi Apel, Schwalbenbeauftragter des NABU Baden-Württemberg. Auf der Meldeplattform von NABU|naturgucker lässt sich die Rückkehr der Langstreckenzieher mitverfolgen. Mit der Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“ sorgt der NABU dafür, dass Mehl- und Rauchschwalben nach dem Rückflug einen sicheren Platz zum Brüten an Häusern und in Ställen finden.
Ein Jahr im Leben der Schwalben
Nachdem die Rauch- und Mehlschwalben in der Regel zwischen Ende März bis Mitte Mai bei uns im Südwesten ankommen, beginnt die Partnersuche. Bis in den Sommer ziehen sie im Südwesten ihre Jungen groß. „Damit der Start ins Familienleben gut gelingt, brauchen die Schwalben einen sicheren Nistplatz, viele Insekten als Nahrung und eine naturnahe Umgebung mit Lehmpfützen“, erklärt Caroline Wittor, NABU-Expertin für Artenschutz am Gebäude. Nach bis zu drei Bruten steht im Oktober die Abreise an. Dann ziehen Rauch- und Mehlschwalben über den Winter zurück nach Afrika.
Kein Nest, kein Nachwuchs
„Obwohl besonders geschützt, werden Schwalbennester an Häusern oder in Ställen immer wieder gesetzeswidrig entfernt. Der Erhalt beziehungsweise Ersatz ist nach Absprache mit der Naturschutzbehörde zwingend vorgeschrieben“, klärt Wittor auf. Dabei gibt es sowohl für die außen brütenden Mehlschwalben als auch die vor allem in Tierställen brütenden Rauchschwalben einfache und kostengünstige Möglichkeiten, sie zu unterstützen: „Hilfreich für die Tiere sind beispielsweise Kunstnester, angelegte Lehmpfützen und eine insektenfreundliche Umgebung.“
Je mehr Menschen mit anpacken und ihre Häuser und Gärten schwalbenfreundlich gestalten, desto eher entfliegen die Schwalben wieder der Roten Liste der Brutvögel Baden-Württembergs. „Darin stehen sie, weil ihr Bestand stark gesunken ist – um mindestens die Hälfte bei den Rauchschwalben und um mehr als 20 Prozent bei den Mehlschwalben in den letzten 24 Jahren“, betont die Vogelexpertin.
NABU prämiert schwalbenfreundliche Häuser im Land
Der NABU bedankt sich seit vielen Jahren mit einer Plakette bei allen, die den Gebäudebrütern eine Heimat bieten. „In Baden-Württemberg zeichnet der NABU seit 2007 schwalbenfreundliche Häuser aus. Wir haben seitdem ungefähr 3.000 Plaketten in alle Landesteile verschickt“, freut sich Initiator Rudi Apel, der für den NABU die meisten Auszeichnungen übergibt. Er appelliert an alle Haus- und Hofbesitzenden, aktiv zu werden: „Wer bisher keine gefiederten Glücksboten unterm Hausdach beherbergt, hat jetzt die Chance: Doppelnester kaufen, aufhängen und Daumen drücken.“
Mehr Informationen:
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