Der Kiebitz braucht Felder und Wiesen, wie hier im Ammertal. „Klar ist, dass die Lebensbedingungen insgesamt nachhaltig verbessert werden müssen, damit akut vom Aussterben bedrohte Arten der Agrarlandschaft wie Kiebitz und Co. langfristig eine echte Überlebenschance haben“, betont Anna Sesterhenn. - Foto: NABU/Claudia Wild
Kiebitzschutz vernetzt – gemeinsam für Bodenbrüter in Baden-Württemberg
Vernetzung von Landwirtschaft und Naturschutz
Feld- und Wiesenbrüter zählen zu den am stärksten gefährdeten Vogelarten in Baden-Württemberg. Noch vor fünfzig Jahren war der Kiebitz hierzulande fast in allen Flusstälern auf Wiesen, Weiden und Feldern anzutreffen. Heute ist der Feld- und Wiesenvogel mit seiner markanten Federholle vielerorts verschwunden. Landesweit ist der Bestand des Kiebitzes seit 1995 um etwa 92 Prozent zurückgegangen.
Am ersten Oktober 2022 startet die auf ein Jahr angelegte landesweite Kiebitzschutzinitiative „Kiebitzschutz vernetzt – gemeinsam für Bodenbrüter in Baden-Württemberg“. Dafür stehen 50.000 Euro aus dem Haushalt des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft zur Verfügung. „Wir hoffen, dadurch einen guten Schritt bei der Vernetzung von Landwirtschaft und Naturschutz im Sinne des Kiebitzes voranzukommen“, betont Anna Sesterhenn, Referentin für Agrarbiodiversität beim NABU Baden-Württemberg.
Für den praktischen Kiebitzschutz stehen im Rahmen der vom NABU koordinierten Initiative Nestschutzkörbe und Elektrozäune zur Verfügung. Die konkreten Maßnahmen werden jeweils auf die regionalen Gegebenheiten angepasst. Erfahrungen aus anderen Projekten fließen in die Initiative ein. Dabei kann der NABU auf sein breites Netz Ehrenamtlicher zurückgreifen. Im Kiebitzschutz Aktive sind eingeladen, sich zu beteiligen.
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