Das Farbspektrum der Kreuzotter reicht von ganz schwarz, zu grau und rotbraun. - Foto: NABU/Krzysztof Wesolowski
Eine Giftschlange im Ländle
Die Kreuzotter
Die Kreuzotter (Vipera berus) ist in Baden-Württemberg nur im Schwarzwald, der Schwäbischen Alb und in Oberschwaben zu finden. Sie bevorzugt kühlere Gebiete in einer Höhenlage von 500-1000 Metern. Lichte Wälder, Heideflächen und Moorränder sind die Lebensräume der tagaktiven Schlange. Die Kreuzotter braucht ungestörte Standorte mit Sonnenplätzen wie Steinhaufen, Böschungen und Totholz, gerne in der Nähe von Zwergsträuchern wie Heidelbeere oder Erika, auf denen sie sich in der Sonne aufwärmen kann.
Kreuzottern sind recht unterschiedlich gefärbt. Das Farbspektrum variiert von braun, grau, rotbraun bis ganz schwarz. Das typische „Zickzackband“ ist das Markenzeichen dieser Schlange. Bei schwarzen Exemplaren ist das „Zickzackband“ nicht zu erkennen, im Volksmund werden sie auch als „Höllenottern“ bezeichnet. Die Augen der Schlange sind sehr auffällig, die kupferfarbene bis dunkelrote Iris hat eine senkrechte Pupille, was die Kreuzotter klar als Giftschlange ausweist. Kreuzottern sind recht plumpe und gedrungene Schlangen und werden als erwachsenes Tier 50 bis 70 cm lang, wobei die Weibchen größer sind als die Männchen.
Auf dem Speiseplan der Schlange stehen hauptsächlich Kleinsäuger wie Wühlmäuse, aber auch Frösche, Blindschleichen und Eidechsen. Kreuzottern töten ihre Beute mit Hilfe von Gift, welches sie durch einen Biss injizieren. „Für Menschen stellt die Schlange keine Gefahr da“, sagt der NABU-Fachbeauftrage für Reptilien Hubert Laufer. „Die Tiere beißen äußerst selten. Wenn sie die Möglichkeit zur Flucht haben, nutzen sie diese auch. Man sollte die Schlangen jedoch immer in Ruhe lassen!“ betont der Fachmann. Nur in die Enge getriebene oder gefangene Kreuzottern beißen zu. Vor dem Biss warnt die Schlange den „Angreifer“ durch lautes Zischen. Bei einem Kreuzotternbiss besteht keine Lebensgefahr, jedoch sollte man umgehend einen Arzt aufsuchen. Den Schlangenbiss nicht aussaugen oder ähnliches, höchstens einen lockeren Verband anlegen und kühlen. Weitere Informationen findet man auf der Seite der Giftnotrufzentrale Freiburg.
Früher gab es deutlich mehr Kreuzottern in Baden-Württemberg, der Rückgang des Bestands ist vor allem auf den Verlust der Lebensräume zurückzuführen. Die Lebensraumqualität verschlechterte sich, Gebiete verbuschten, da sie nicht mehr beweidet wurden, intensive Waldwirtschaft löste lichte Wälder ab und durch die fehlende Vernetzung der Lebensräume wurde der genetische Austausch der Kreuzotterpopulationen unterbrochen. Deshalb steht die Kreuzotter in Baden-Württemberg auf der Roten Liste der bedrohten Arten und gilt als stark gefährdet, außerdem ist sie besonders geschützt.
Sie haben eine Kreuzotter entdeckt? Melden Sie den Fund unserem Fachreferenten für Amphibien und Reptilien Hubert.Laufer@NABU-BW.de. Hier können auch Fragen rund um die Kreuzotter gestellt werden.
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