Wespe auf Fenchel - Foto: Helge May
Wie Hautflügler überwintern
Wildbienen, Wespen und Co. im Winter


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Erdhummel - Foto: Monika Povel
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Honigbiene an Schwanenblume - Foto: Helge May
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Hummel auf Purpursonnenhut - Foto: Helge May
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Ameise auf Bärlauchblüte - Foto: Helge May
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Wildbiene auf Schafgarbe - Foto: Helge May
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Ochsenzungen-Seidenbiene (Colletes nasutus) - Foto: Hans-Jürgen Sessner
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Holzbiene an Platterbse - Foto: NABU/Christine Neumann-Schwab
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Rotschopfige Sandbiene an Apfelblüte - Foto: Helge May
Wildbienen
Das, was wir allgemein als Wildbienen bezeichnen, sind oft jene Arten, die sich unter anderem auch in den angebotenen Insektenhotels einnisten. Hier handelt es sich um Solitärbienen, also Arten, die keine Völker bilden, wie beispielsweise die Mauerbienen, den häufigsten Bewohnern der angebotenen Nisthilfen. Die meisten Wildbienen haben ihr Nest aber am oder im Boden. Jedes weibliche Tier legt Brut an und sorgt so für Nachkommen. Eine Pflege der Brut oder Aufzucht findet nicht statt. Die Mütter sterben schon, bevor die Jungen schlüpfen.
Doch die zuletzt angelegte Brut überwintert in den Brutzellen als Imago, als vollentwickelte Bienenpuppen, jeweils in einem Kokon. Im Insektenhotel genauso wie auch im Boden. So überstehen sie die winterlichen Temperaturen und schlüpfen dann im zeitigen Frühjahr, erst die Männchen, wenig später die Weibchen.
Es gibt aber auch Wildbienen-Arten, die primitiv-eusozial leben. So beispielsweise einige Arten der Schmalbienen, bei denen im Sommer einige Weibchen ein Brutnest gemeinsam nutzen und verteidigen. Diese Weibchen sterben im Herbst. In dem Brutnest, das bis zu 30 Zentimeter tief im Erdboden liegt, überwintern wenige weibliche Tiere gemeinsam, die im Sommer zuletzt aufgezogen wurden. Sie fallen in eine Art Starre.
Ganz ähnlich überwintern auch die Hummeln, Wespen und Hornissen
Auch sie leben im Sommer als Volk zusammen, das sich die Königin ab dem Frühjahr samt Nest selbst aufgebaut hat. Im Herbst sterben die Arbeiterinnen und die Königin. Aus der letzten Brutgeneration entstehen neue Königinnen, die sich im Herbst noch verpaaren und dann gut versteckt in Ritzen, Totholz, Laub oder im Boden starr überwintern. Im Frühjahr suchen und bauen sie sich eine neue Niststelle. Das alte Nest wird nicht noch einmal benutzt. Deshalb können die Nester im Spätherbst gefahrlos entfernt werden.
Ameisen und Honigbienen sind die einzigen Insekten, die als vollständige Völker den Winter überstehen. Auch deshalb nennt man sie hoch-sozial, denn um als ganzer Staat mit bis zu 10.000 Individuen mehrere Monate zu überleben, ist eine hochkomplexe Lebensweise notwendig. Je nach Witterung endet die Eiablage der Bienenkönigin etwa Mitte November. Die Drohnen werden im Winter nicht benötigt. Sie wurden schon vorher als unnötige „Fresser“ vom Volk eliminiert. Das Bienenvolk zieht sich zu einer Kugelform zusammen, die Königin in der Mitte wird bis auf 28 Grad Celsius gut gewärmt. Dazu zittern die Bienen mit ihrer Flugmuskulatur.
Ab Januar, wenn die Tage wieder länger werden, beginnt die Königin, unabhängig von der Außentemperatur, wieder Brut anzulegen, damit das Volk im Frühjahr stark genug zum Sammeln neuer Vorräte ist. Dafür müssen die Bienen die Brut gut wärmen, und das bis auf etwa 36 Grad Celsius. Dabei werden die Vorräte, Honig und Pollen, die im Vorjahr seit dem Frühjahr angelegt wurden, wieder aufgebraucht. Da der Honig, den wir auch genießen wollen, teilweise dem Volk entnommen wurde, muss der Imker im Herbst das Volk ausreichend mit Zuckerwasser oder -sirup füttern, damit der Vorrat für das Bienenvolk bis zum nächsten Frühjahr reicht.
Text: Sabine Holmgeirsson
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