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Mehr ...Buchsbaumzünsler nicht mit Gift bekämpfen
Besser nachhaltig gegen die gefräßigen Raupen vorgehen
Der Buchsbaum ist eine beliebte Zierpflanze der Deutschen. Die Raupe des aus Asien stammenden Buchsbaumzünslers ernährt sich ausschließlich von den Blättern des Buchsbaums. Es gibt ihn jedoch nicht nur in Gärten, sondern in Baden-Württemberg auch in freier Natur. Er wächst ganz im Süden, am Grenzacher Horn, hauptsächlich im Naturschutzgebiet Buchswald und im Naturschutzgebiet Ruschbachtal. Was kann man nun tun, um seine Buchsbäume vor der nimmersatten Raupe zu schützen?
Im Handel werden verschiedene Präparate angeboten. Einige von ihnen enthalten Thiacloprid. Diese Schädlingsbekämpfungsmittel sind zwar wirkungsvoll, aber auch wahre "Chemiekeulen" und hochgiftigfür alle anderen Insekten und somit mittelbar auch für die Vögel, die am Ende der Nahrungskette stehen. Der NABU rät deshalb vom Einsatz dieser Insektizide ab. Zumal auch sie keine Garantie geben, dass hinterher der Garten von der Schmetterlingsraupe befreit ist. „Solange in irgendeinem Garten nur ein paar der Raupen überleben, ist es so gut wie sicher, dass Buchsbäume wieder besiedelt werden“ , sagt Martin Feucht, Schmetterlingsexperte des NABU Baden-Württemberg.
Der NABU rät zum Einsatz von naturverträglicheren Mitteln auf der Basis von Teebaumöl oder Neemöl oder zur Handarbeit: „Ich empfehle, einmal in der Woche die Buchsbüsche systematisch zu besammeln“, so Feucht. Gerade Spatzen sind fleißige Helfer, da sie mit Vorliebe die Raupen aus den Sträuchern picken. Wer also seinen Garten naturnah gestaltet und auch mal ein Wasserschälchen für durstige Vögel herausstellt oder einen Nistkasten aufhängt, bekommt Unterstützung beim Absammeln der Zünsler.
Allerdings sollte man sich darüber im Klaren sein, dass das Absammeln per Hand eine mühsame Angelegenheit ist, da sich die Raupen in den dichten Büschen gut verstecken können. Auch muss das Bio-Spritzmittel nach jedem starken Regenguss erneut aufgetragen werden. NABU-Mitglied Leonie Becker war der Aufwand auf Dauer zu hoch. Nach drei Jahren mühevoller Pflege gab sie auf: „Der Frust über wieder entdeckte neue Raupen war groß, das Kreuz tat weh und so haben wir allen Buchs ausgegraben.“ Der Verzicht auf Buchsbäume im eigenen Garten und das Ausweichen auf eine alternative Gartenbegrünung kann also unter Umständen die sinnvollere Lösung sein.
„Mittlerweile erfreuen wir uns an unseren Ersatzpflanzen Ölweide (Elaeagnus ebbingei) und Duftblüte (Osmanthus Burkwoodi). Beide haben schon einen Winter hinter sich, sehen schön aus und sind außerdem eine Freude für Bienen und andere Insekten und last but not least: Unsere Vögel brauchen keine giftbeladenen Insekten zu verspeisen. So kann ich wieder total entspannt auf den Garten blicken und kein weißes Gespinst der Buchsbaumzünsler setzt mich in Alarmbereitschaft“, berichtet Leonie Becker.
Mit Sicherheit wird sich der Buchsbaumzünsler in Baden-Württemberg weiter verbreiten. Aus eigener Kraft bewegt er sich mit einem jährlichen Radius von etwa fünf Kilometern. Da der Buchsbaum jedoch auch verkauft und transportiert wird, haben die Raupen als blinde Passagiere die Möglichkeit, sich weitläufiger zu verbreiten. Ein Ende des Zünsler-Befalls in Baden-Württemberg ist also nicht zu erwarten.
Mehr Informationen zum Fraßbefall finden Sie im Lepiforum
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