„Natur nah dran“ Bewerbungssprechstunde
Mittwoch, 13. November 2024, 14.00 bis 15.30 Uhr
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18. September 2024 – Neue Lebensräume für Wildbienen, Distelfinken und Bläulinge: Darum geht es bei „Natur nah dran“. Im Kooperationsprojekt des NABU und des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg (UM) mit Unterstützung des Städtetags und des Gemeindetags werden 15 weitere Kommunen in Baden-Württemberg gefördert, um Grünflächen insektenfreundlich umzugestalten. Bewerbungsschluss ist der 31. Dezember 2024.
Das Projekt richtet sich an Städte und Gemeinden mit und ohne Vorerfahrung in der naturnahen Pflege von öffentlichen Grünflächen. Sie erhalten bis zu 15.000 Euro, Schulungen für ihre Mitarbeitenden, fachliche Beratung und umfangreiche Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit. So entstehen im ganzen Land artenreiche Lebensräume, die sich auch in zunehmend heißen Sommern bewähren.
Walker: „Natur nah dran“ ist Baustein für den Klimaschutz
Umweltministerin Thekla Walker wirbt für die Teilnahme: „Kommunen sehen sich mit den Folgen des Klimawandels, wie lange Trockenperioden, konfrontiert. Zugleich schwindet die Biodiversität, viele Arten sterben aus. Naturnah gestaltete Grünflächen leisten einen Beitrag, um dieser doppelten Herausforderung zu begegnen: Sie bieten Nahrung und Nistplätze für Insekten, die wiederum von Vögeln und anderen Tieren gefressen werden. Außerdem kommen diese Flächen besser durch den Sommer, oft ohne aufwändige Bewässerung. Das ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich auch mit kleinen Aktionen Positives bewirken lässt. Deswegen unterstützt das Umweltministerium Baden-Württemberg Maßnahmen wie den Kauf von Wildpflanzen-Saatgut im Rahmen von ‚Natur nah dran‘.“
Enssle: Kommunen leisten wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt
Der NABU-Landesvorsitzende Johannes Enssle betont die wichtige Funktion der Biotope im Siedlungsbereich: „Knapp die Hälfte der in Baden-Württemberg lebenden Wildbienenarten ist gefährdet. Die ‚Natur nah dran‘-Kommunen leisten einen wichtigen Beitrag, damit Arten wie die Knautien-Sandbiene wieder mehr Nahrung finden. Denn wenn in Städten und Dörfern mehrjährige Wildpflanzen wie die Acker-Witwenblume blühen, lockt das auch spezialisierte Wildbienen an, die ihren Nachwuchs nur mit Pollen von ganz bestimmten Pflanzenfamilien und -gattungen versorgen können. Das zeigt sich in den 106 Kommunen, die bereits beim Projekt mitgemacht haben. Hier tummeln sich mitten im Ort Wildbienen und Schmetterlinge, die man sonst aus Naturschutzgebieten kennt.“
Im ganzen Land erblühen im Rahmen von „Natur nah dran“ bunte Wildstaudenflächen und artenreiche Wildblumenwiesen. Hier sind die teilnehmenden Städte und Gemeinden im Überblick. Mehr →
Jäger: „Natur nah dran“ ist ein Wettbewerb, der bei unseren Gemeinden zieht
Steffen Jäger, Präsident des Gemeindetags Baden-Württemberg hebt hervor, dass zahlreiche Kommunen schon etwas tun: „Viele Kommunen engagieren sich aus Überzeugung für die Artenvielfalt. Das heißt auch oft, bewährte und eingeübte Pflegemaßnahmen auf den kommunalen Grünanlagen über Bord zu werfen und langjährige Arbeitsroutinen zu hinterfragen. Bei ‚Natur nah dran‘ lernen die Mitarbeitenden der kommunalen Bauhöfe und Gärtnereien auf ihren eigenen Flächen, welche Pflanzen ideal zum Standort passen und wie sie ideal gepflegt werden. Das ist gerade für unsere kreisangehörigen Gemeinden der große Vorteil des Projekts. Eine Win-win-Situation für den Artenschutz und den Bauhof! Das baut Kompetenzen vor Ort auf und ist auch eine gute Grundlage, um sich für weiterführende Fördermaßnahmen zu bewerben, etwa bundesweite Aktionsprogramme.“
Mentrup: Kommunen sparen Zeit bei der Flächenpflege
Frank Mentrup, Präsident des Städtetags, weist auf die Zeitersparnis für die Mitarbeitenden der Kommunen hin: „Die Anpassung an die Folgen des Klimawandels ist eine große Aufgabe. Nicht zuletzt unsere Gartenbauämter und Baubetriebshöfe werden in Zukunft zunehmend mehr Grünflächen zu betreuen haben. Und bereits jetzt ist die Personalgewinnung in allen Bereichen eine Herausforderung. Naturnahe Wildpflanzenflächen brauchen langfristig nur wenig Pflege. Magere Wildblumenwiesen müssen meist nur zwei bis drei Mal im Jahr gemäht werden, Wildstaudenflächen sogar nur ein Mal. Für die Pflegetrupps der Städte und Gemeinden ist das eine echte Zeitersparnis, auch wenn die Flächen im ersten Jahr teilweise etwas aufwändiger zu pflegen sind.“
Bewerbung und Förderung
Anfang 2025 entscheidet die Jury aus Vertreterinnen und Vertretern der kommunalen Landesverbände, des UM und des NABU über die Bewerbungen. Jede Stadt oder Gemeinde, die die Jury von sich überzeugen kann, erhält eine Zuwendung in Höhe von 50 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben, maximal 15.000 Euro.
Hintergrund:
Das NABU-Projekt „Natur nah dran 2.0“ wird gefördert durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. Ziel ist es, Städte und Gemeinden mit Rat und Tat dabei zu unterstützen, Grünflächen im Sinne der Biodiversität umzugestalten. Bis 2027 werden jährlich 15 Städte und Gemeinden gefördert.
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Grünflächen, die mit „Natur nah dran“ angelegt wurden, sollen langfristig Lebensraum für Insekten und andere Tiere bieten. Mit der richtigen Pflege gelingt das. Erfahren Sie hier, wie die Flächen in vier Kommunen einige Jahre nach dem Projekt aussehen. Mehr →
Die für „Natur nah dran“ ausgewählten Kommunen werden mit je bis zu 15.000 Euro gefördert. In dieser Summe enthalten sind Schulungen, Beratung sowie Unterstützung bei Planung, Umsetzung und Öffentlichkeitsarbeit. Mehr →
„Natur nah dran“ ist ein Kooperationsprojekt von NABU und Land zur Förderung der biologischen Vielfalt im Siedlungsraum, das Städte und Gemeinden mit Rat und Tat unterstützt. Die Kommunen legen artenreiche Blumenwiesen und Wildstaudensäume an. Mehr →