Gesetz dank Volksbegehren Artenschutz
Dank des Volksbegehrens wurde nun das Biodiversitätsstärkungsgesetz beschlossen. Der NABU hat seine Ziele umgesetzt. Mehr →
Von den rund acht Millionen Tier- und Pflanzenarten werden eine Million weltweit aussterben – warnt der UN-Weltbiodiversitätsrat in seinem Bericht. Ein derart dramatisches Artensterben hat es in der gesamten Menschheitsgeschichte noch nicht gegeben. Wissenschaftler sprechen von der größten Aussterbewelle seit dem Verschwinden der Dinosaurier. Täglich verlieren wir Tier- und Pflanzenarten für immer: weltweit, in Deutschland und auch in Baden-Württemberg. Mit unabsehbaren Folgen für Mensch und Natur.
Vor allem die heutige, intensive Form der Landwirtschaft ist für das Verschwinden von vielen Arten, die noch vor 40 Jahren alltäglich waren, verantwortlich: Brachvögel, Kiebitze, Schwalben, Feldlerchen und selbst Hausspatzen werden immer seltener oder sind bereits für immer verschwunden. Bereits ein Drittel aller Feldvögel ist weg. Mit ihnen verschwindet auch ein Stück Heimat. Der rasant voranschreitende Flächenverbrauch durch immer mehr Gewerbe- und Wohngebiete auf der grünen Wiese sowie die hohen Stickstoffeinträge aus Düngung, Industrieprozessen und Verkehr verschlechtern die Situation zusätzlich. Strukturreiche Landschaften mit Hecken, Streuobstwiesen und Wiesenblumen gibt es immer seltener.
Absurd, dass neben den Arten auch die Bauernhöfe sterben. Kleine und mittlere bäuerliche Familienbetriebe werden immer seltener und weichen großen, industrialisierten Agrarfabriken, die auf maximalen wirtschaftlichen Ertrag getrimmt sind. Das Fatale: Wir gewöhnen uns an monotone und ausgeräumte Äcker. Öde, tote Landschaften werden normal. Wir vergessen, dass unsere Äcker und Wiesen auch vielfältig, voller Leben und Farbe, sein können.
Das Artensterben bedroht nicht nur Tiere und Pflanzen, sondern die gesamte Menschheit. Wir sind dabei, unsere Lebensgrundlagen zu zerstören. Nur eine grundlegende Reform der Landwirtschaft und unserer Konsumgewohnheiten kann das ändern. Die Rahmenbedingungen für Bäuerinnen und Bauern müssen komplett neu gestaltet werden. Oberstes Ziel muss ein verantwortungsvolles, naturverträgliches Wirtschaften sein. Schluss mit schädlichen Subventionen, politischen Entscheidungen und Gewohnheiten. Wenn es die Staats- und Regierungschefs der EU nicht schaffen, die Gemeinsame Europäische Agrarpolitik (GAP) in diesem Sinne zu reformieren, müssen die Landesregierungen mehr Verantwortung übernehmen, um das Arten- und Höfesterben zu stoppen.
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