Geeignete Streuobstsorten
Wahl des Standortes für Gedeihen der Obstbäume entscheidend
Wichtig für ein gutes Gedeihen der Obstbäume ist die richtige Wahl des Standortes.
Generell sind alle lockeren, gut durchlüfteten und tiefgründigen Böden mit entsprechender Nährstoffversorgung am besten dafür geeignet.
Lichtdurchflutete, gut belüftete Bestände sorgen für gesunde Bäume und eine gute Ernte. Bei der Standortwahl sollten deshalb folgende Gesichtspunkte mit berücksichtigt werden:
Boden & Klima
Auf schweren, kalten und staunassen Böden neigen Streuobstbäume zu Baumkrebs. Eine niederschlagsreiche Region kombiniert mit einer geschlossenen Lage fördert die Schorfanfälligkeit. In feuchtwarmen Gebieten kann hingegen der Befall mit Mehltau zum Problem werden.
Durchlüftung
Ein mangelhafter Luftaustausch in den Beständen begünstigt Pilzinfektionen, weshalb schattige Flächen grundsätzlich weniger gut geeignet sind. Sollen Obstbäume in Waldnähe gepflanzt werden, sollte ein entsprechender Abstand zum Waldrand eingehalten werden.
Frostgefährdung
Lagen am Hangfuß, in denen sich häufig Kaltluft sammelt, sollten aufgrund der damit verbundenen Frostgefährdung gemieden werden.
Nachpflanzung
Ein weiterer wichtiger Punkt betrifft die Nachpflanzung von Obstbäumen auf bereits vorhandenen Obstwiesen. Hierbei ist darauf zu achten, dass an Stellen, an denen bisher Kernobst (Apfel, Birne) gestanden hat, Steinobst (Kirsche, Pflaume, Zwetschge) folgt und umgekehrt.
Obstbäume für höhere Lagen
Für die Pflanzung von Obstbäumen in Höhenlagen gibt es Sortenlisten mit einer Auswahl an verschiedenen Obstarten und -sorten, die sich für diese Standortbedingungen am besten eignen. Unter Umständen sind sie auch in anderen Streuobstsortenlisten zu finden und als für höhere Lagen "besonders empfehlenswert ausgewiesen.
Weitere Aspekte
Worauf es noch zu achten gilt
Weitere wichtige Aspekte, die bei der Sortenwahl berücksichtig werden sollten, zielen auf zukünftige Arbeiten, wie beispielsweise die Obsternte ab. Deshalb sollten folgende Punkte in die Überlegungen mit einbezogen werden:
- Mostobstsorten können maschinell geerntet werden, da sie zu den schüttelbaren Sorten gehören; dadurch wird viel Zeit eingespart. Erntemaschinen können beispielsweise bei einem Maschinenring ausgeliehen werden;
- Erntespitzen können durch die Auswahl von Sorten, die nacheinander reifen, etwas entzerrt werden;
- Der Bewirtschafter sollte auch möglichst den zu erwartenden Ertrag der einzelnen Sorten kennen; sollen die Früchte selbst weiterverarbeitet werden, fallen eine Vielzahl an Arbeiten und zusätzlicher Kosten für Lagerung, Maschinen etc. an;
- Je nach Sorte (alternierend/ nicht alternierend) oder auch anderen Faktoren (zu hoher Mäusedruck, schlechte Witterung, ungeeignete Sortenwahl etc.) sind Ausfälle mit einzuplanen. Bei Hochstammobstbäumen ist davon auszugehen, dass ca. jeder 5. Baum noch vor der ersten Obsternte abstirbt.
Geeignete Streuobstsorten
Die Qual der Wahl
Bevor das eigentliche Pflanzen beginnt, gilt es zunächst die passenden Obstarten und -sorten auszuwählen. Dabei mag die Entscheidung, ob Äpfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen, Nüsse, Quitten oder etwa Speierling noch verhältnismäßig leicht fallen.
Wenn es aber darum geht die geeignete Sorte zu finden, gar nach verschiedenen Gesichtspunkten wie Vermarktbarkeit, Erhalt alter Sorten, Pflegebedarf und Abstimmung der Charakteristika der eigenen Fläche und der Bedürfnisse der verschiedenen Streuobstsorten, da ist es leicht den Überblick zu verlieren. Denn trotz der zunehmenden Vereinheitlichung im Erwerbsobstbau gibt es deutschlandweit immer noch etwa 3 000 verschiedene Streuobstsorten, allein bei den Äpfeln hat man die Qual der Wahl zwischen 1 400 verschiedenen Möglichkeiten.
Im ersten Schritt gilt es deshalb sich auf die gewünschte Streuobstart oder mehrere Arten festzulegen. Neben den bekannten Arten sind nachfolgend auch seltene, flächenmäßig und wirtschaftlich wenig bedeutsame Obstgehölze und Wildobst mit eingeschlossen, da auch die historische und evtl. zukünftige Nutzung berücksichtigt werden sollte.