Die Asiatische Hornisse kommt
Die aus Südostasien stammende Vespa velutina breitet sich in Europa weiter aus. Frankreich ist bereits zu weiten Teilen besiedelt, in Deutschland gibt es Vorkommen am Oberrhein, in NRW und in Hamburg. Mehr →
Oben: die Asiatische Hornisse (Foto: Francis Ithurburu (CC BY-SA 3.0)), unten: Europäische Hornisse (Foto: Martin Klatt)
Der größte Unterschied zwischen den beiden Arten: Die Europäische Hornisse gilt mittlerweile als bedrohte Art, während die eingewanderte Asiatische Hornisse sich innerhalb Europas sehr gut vermehrt. Für den Menschen ist die Asiatische Hornisse aber genauso ungefährlich wie ihre Verwandten.
Es gibt ein paar einfache Merkmale, an denen man die heimische von der eingewanderten Art unterscheiden kann:
Besonders auffällig ist die unterschiedliche Körperfärbung: Während bei der Europäischen Hornisse der Kopf rötlich bis schwarz gefärbt ist, hat die Asiatische Hornisse einen schwarzen Kopf mit orangener Stirn. Der Thorax der Europäischen Hornisse ist rotbraun mit eine schwarzen, v-förmigen Zeichnung. Dagegen ist der Thorax der Asiatischen Hornisse einfach schwarz.
Auch ihr Hinterleib ist dunkler als der, der heimischen Art. Die vorderen Segmente sind schwarz und nur die Spitze ist orangegelb gefärbt. Bei der europäischen Art sind hingegen die vorderen Segmente rotbraun und schwarz und zur Spitze hin weißt sie die wespentypische schwarze Zeichnung auf gelbem Grund auf.
Weitere Merkmale im Überblick:
Europäische Hornisse(Vespa crabro) | Asiatische Hornisse(Vespa velutina) |
---|---|
Körpergröße: Königin: bis 40 mm Arbeiterin: bis 25 mm Männchen: bis 28 mm | Körpergröße: Königin: bis 30 mm Arbeiterin: bis 24 mm Männchen: keine Angaben | Verbreitung: Mitteleuropa bis Süd-Skandinavien und Britische Inseln. | Verbreitung: Heimisch in Südostasien. 2004 erstmals in Europa in der Nähe von Bordeaux festgestellt. 2014 Fund eines Nestes in Büchelberg in Rheinland-Pfalz. Weitere Ausbreitung in Deutschland sehr wahrscheinlich. | Ernährung:
Arbeiterinnen:
„Süßes“: Baumsäfte, Nektar, Fallobst, Honigtau Larven: „Eiweißreiches“: Insekten | Ernährung: Arbeiterinnen: „Süßes“: Baumsäfte, Nektar, Fallobst Larven: „Eiweißreiches“: Insekten, auch Bienen | Nistplatz: Wettergeschützte Hohlräume: Baumhöhlen, Nistkästen, Dachböden oder Rollladenkästen | Nistplatz: Hauptsächlich im Freien: In Baumkronen oft in über 10 m Höhe | Nestgröße: Je nach Platzangebot ca. 60 x 30 cm. Reicht der Platz am Hauptnest nicht aus, wird eine weitere „Filiale“ oft in unmittelbarer Nähe zum Hauptnest errichtet. | Nestgröße: Je nach Platzangebot ca. 75 x 70 cm. Reicht der Platz am Hauptnest nicht aus, wird eine weitere „Filiale“ oft in unmittelbarer Nähe zum Hauptnest errichtet. | Volksstärke: Zum Höhepunkt der Volksentwicklung im Hochsommer/Frühherbst, zählt ein Volk etwa 400 - 700 Individuen. | Volksstärke: Zum Höhepunkt der Volksentwicklung im Frühherbst, zählt ein Volk etwa 1000 - 2000 Individuen. | Verhalten: Im Vergleich zu anderen Faltenwespen sehr friedfertig: Europäische Hornissen greifen den Menschen nie grundlos an und stechen nur bei Verteidigung zu. | Verhalten: Ähnlich friedfertig wie die Europäische Hornisse: greifen den Menschen nicht grundlos an und stechen nur bei Verteidigung zu. | Stich: Das Gift der Vespa crabro ist weniger toxisch als das Gift von Honigbienen oder anderen Faltenwespen. Allerdings kann der Stich schmerzhafter ausfallen, da das Gift der Europäischen Hornisse die Komponente Acetylcholin enthält und der Stachel bis zu 6 mm lang werden kann. | Stich: Die Stichwirkung der Asiatischen Hornisse ist der von Vespa crabro gleichzusetzten: Das Gift hat keine höhere Toxizität als das der Honigbiene oder anderer Faltenwespen. | Allergische Reaktion nach einem Stich: In sehr seltenen Ausnahmefällen (nur bei etwa 2 -3 % der Bevölkerung) können Hornissenstiche allergische Reaktionen auslösen. Diese verlaufen meist über Schwellungen und Rötungen an der Einstichstelle, Nesselsucht bis hin zur Atemnot. Spätestens dann sollte sofort ein Arzt kontaktiert werden. Gefährdet sind jedoch nur Menschen, die zuvor schon einmal gestochen wurden: Eine schwere Allergie entwickelt sich erst nach mehreren Stichen, die man von derselben Art erhalten hat. | Allergische Reaktion nach einem Stich: Auch bei Stichen durch die Asiatische Hornisse gilt, dass nur in sehr seltenen Ausnahmefällen (nur bei etwa 2 -3 % der Bevölkerung) allergische Reaktionen ausgelöst werden können. | Bestandsgefährung: Wegen des weit verbreiteten Irrglaubens, nur wenige Stiche der Europäischen Hornisse würden bereits zum Tod bei Menschen führen, besitzt Vespa crabro bis heute, zu Unrecht einen schlechten Ruf und wurde regional bis zum Erlöschen verfolgt. Ihr Bestand in Deutschland ist bedroht. | Bestandsgefährung: Vespa velutina ist eine in Mitteleuropa gebietsfremde Art mit hohem invasiven Potential. Daher wird sie EU-weit zum Schutze der heimischen Biodiversität bekämpft. In Frankreich und Spanien wird mit vielfältigen Methoden gegen die weitere Ausbreitung der Asiatischen Hornisse gearbeitet. |
Bienen, Wespen und Hornissen
Weitere Informationen finden Sie in den NABU-Broschüren "Bienen, Wespen und Hornissen - Kein Grund zur Panik" (1,50 Euro) und "Trotz Zecke, Wespe, Fuchsbandwurm - unbeschwert Natur genießen" (3,00 Euro) plus Versandkosten.
Bestellen Sie die Broschüre bei uns im Onlineshop.
Die aus Südostasien stammende Vespa velutina breitet sich in Europa weiter aus. Frankreich ist bereits zu weiten Teilen besiedelt, in Deutschland gibt es Vorkommen am Oberrhein, in NRW und in Hamburg. Mehr →
Von Frankreich kommend, ist die Asiatische Hornisse nun zum ersten Mal in Deutschland fotografisch dokumentiert worden. Mehr →
In der Zeit zwischen Mitte August und Mitte September erreicht das Hornissenvolk seinen Entwicklungshöhepunkt. Es kann dann 400 bis 700 Tiere zählen. Mehr →
Ob auf vier, sechs oder acht Beinen: Die Natur ist ständig in Bewegung. Es verschwinden nicht nur Arten, es kommen auch laufend welche hinzu. Wir stellen einige vor, die man im Sommer gut beobachten kann. Mehr →
Mit einer NABU-Geschenkpatenschaft für Wildbienen oder Greifvögel und Eulen schenken Sie Ihren Lieben ein ganz besonderes Stück Natur.
Mehr ...