Auf der Mauer, auf der Lauer sitzt 'ne kleine Wildbiene
Auf der Mauer, auf der Lauer sitzt 'ne kleine... Wanze? Oder nistet dort nicht eine Wildbiene? Eine dieser Wildbienen ist die Gehörnte Mauerbiene. Mehr →
Die Ähnlichkeit der Rothaarigen Wespenbiene (Nomada lathburiana) zur Wespe ist unverkennbar, aber wer genau hinschaut, kann beide unterscheiden: Die Rothaarige Wespenbiene ist rötlicher als eine Wespe und hat feine, rot-orangene Härchen. Mit einer Größe von 9 bis 13 Millimetern ist sie etwa so groß wie eine Honigbiene und eine der größeren Wespenbienen. Sie ist sehr häufig im Siedlungsbereich zu sehen und oft eine der ersten Wildbienen – bereits ab Ende März fliegt sie durch unsere Gärten und Parks. Ihre Nahrung sammelt die Rothaarige Wespenbiene an Frühblühern, aber auch Weiden oder Fingerkraut stehen auf ihrem Speiseplan. An diesen Pflanzen ist die Chance am größten, diese auffällige Wildbiene zu beobachten. Auch abends oder morgens kann man gut nach ihr Ausschau halten: Wespenbienen beißen sich zum Schlafen an Halmen oder Blättern fest und hängen über Nacht daran.
Die Wespenbienen
In Deutschland sind 64 verschiedene Wespenbienen bekannt. Sie zählen zu den häufig vorkommenden Wildbienen und sind von März bis September auf ihrem Flug von Blüte zu Blüte zu entdecken. Die meisten von ihnen fliegen im Frühling. Die Größe der Wespenbienen ist sehr unterschiedlich: Es gibt ganz kleine, die nur ca. 5 Millimeter groß sind, andere kommen auf bis zu 13 Millimeter Größe. Aufgrund ihres Aussehens werden sie oft mit Wespen, Grab- oder Lehmwespen oder Blutbienen verwechselt. Die meisten Wespenbienen sind gelb-schwarz oder rötlich-gelb gezeichnet und sind fast gänzlich unbehaart. Da sie keinen Pollen sammeln, benötigen sie keine Haare. Alle Wespenbienen sind Brutparasiten, sogenannte Kuckucks- oder Schmarotzerbienen. Das bedeutet, dass sie keine Nester bauen, sondern ihre Brut in den Nestern anderer Wildbienenarten ablegen. Zu jeder Wildbienen- und Hummelart gehört auch mindestens eine Kuckucksbienen- oder Kuckuckshummelart. Manche Wildbienenarten lassen sich sogar anhand des Vorkommens der Kuckucksbienenart bestimmen. So parasitiert die Kleine Wespenbiene nur bei der Kleinen Sandbiene. Wo die Kleine Wespenbienen zu sehen ist, kann die Kleine Sandbiene also nicht weit sein.
Nestbau? Braucht die Rothaarige Wespenbiene nicht
Auch die Rothaarige Wespenbiene ist eine parasitäre Wildbiene. Sie fliegt die Nester von drei verschiedenen Sandbienen an, unter anderem das der Aschgrauen Sandbiene (Andrena cineraria). Diese ist recht verbreitet und sehr gut an ihrem grauen, dichten Haarkranz am Thorax zu erkennen. Wie die Rothaarige Wespenbiene fliegt sie ab März. Bei der Wahl ihrer Nahrung ist sie nicht wählerisch, sie sammelt auf Heckenrosen, Raps, Senf und Löwenzahn. Die Aschgraue Sandbiene ist nicht an Wildbienenhotels zu sehen, sie gräbt ihre Nester in den Boden. Dafür bevorzugt sie locker bewachsene Bodenstellen, zum Beispiel Rasenflächen. Der Nesteingang führt zu mehreren Nistkammern, in die Pollen eingetragen und je ein Ei gelegt wird. Oft sind mehrere Nesteingänge beieinander zu entdecken, da sie in Kolonien mit anderen Sandbienen nistet.
Um ihre Eier abzulegen, fliegt die Rothaarige Wespenbiene langsam und dicht über den Boden und sucht nach den Nestern ihrer Wirtsbiene. Um unentdeckt zu bleiben und nicht abgewehrt zu werden, tarnt sie sich mit einem Duftstoff, der mit dem der Wirtsbiene identisch ist. Hat sie ein Nest ihrer Wirtsbiene gefunden, wartet die Rothaarige Wespenbiene in der Nähe eines Nests, bis die Sandbiene das Nest verlässt. Anschließend dringt sie in das Nest ein und legt ihr Ei in die Larve des Wirts, die dadurch abstirbt. Die Larve der Wespenbiene kann sich nun vom Pollenvorrat, der eigentlich für die Wirtslarve gedacht war, ernähren. So kann die Rothaarige Wespenbiene eine ganze Kolonie bis zum Zusammenbruch parasitieren. Sind genügend intakte Ausweichhabitate vorhanden, ist das aber kein Problem für die Sandbienen: Sie können wieder an anderer Stelle ein neues Nest graben und ihre Brut dort ablegen.
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