Damit es summt und brummt
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Die Ackerhummel (Bombus pascuorum) ist auch für Laien sehr leicht zu erkennen: sie trägt einen dichten orangefarbenen Pelz auf dem Bruststück und hat ein hell orange behaartes Hinterleibsende. Die Ackerhummel hält sich gerne auf Wiesen im offenen Grünland aber auch im Siedlungsbereich auf, wo sie die häufigste zu beobachtende Hummelart ist. Hummelkästen nimmt sie gerne an, während sie in der Natur am Boden oder in Grasnaben nistet. Ihre Völker umfassen 30 - 140 Individuen. Die Ackerhummel fliegt bereits ab Anfang April und die Jungköniginnen sind dann ab Mitte Juli noch bis in den November unterwegs. Wegen der langen Flugzeit ist es wichtig, dass es auch im Herbst noch ausreichend Pollen und Nektar für die Völker gibt. Andernfalls können die Ackerhummeln schnell verhungern, da sie wie andere Hummeln keine Nährstoffe speichern kann.
Bei der Nistplatzwahl entscheiden sich die Ackerhummeln - wie auch andere Hummelarten - überwiegend für den Boden, für Moospolster, Grasnaben und sogar für alte aber auch für bewohnte Mäuselöcher. Wenige Arten nisten in Baumhöhlen und Vogelnistkästen, wie beispielsweise die Baumhummel (Bombus hypnorum), während die Steinhummel (Bombus lapidarius) es sich in Steinhaufen, Trockenmauern und Spalten in Gebäuden gemütlich macht.
Ackerhummeln und andere Hummelarten leben primitiv eusozial, also völkerbildend. Jungköniginnen überwintern in Erdlöchern, Grashaufen und Spalten und gehen im Frühjahr auf Nistplatzsuche. Dazu fliegen die dicken Brummer niedrig über Wiesen. Aus Wachs baut die Königin einige Zellen in die sie mehrere Eier legt, aus welchen die ersten Arbeiterinnen schlüpfen, die ihr dann beim Brutgeschäft helfen und sie versorgen. So bilden sie über den Sommer kleine Völker von 30 bis 600 Individuen. Auf dem Höhepunkt der Kolonieentwicklung werden Geschlechtstiere erzeugt, Jungköniginnen und Drohnen, die sich im Herbst noch verpaaren. Dann sterben die Arbeiterinnen, Drohnen und die alte Königin ab und die jungen Königinnen suchen sich einen Unterschlupf in Ritzen, Spalten und kleine Hohlräume für den Winter.
Hummeln
Nicht nur die Ackerhummel lässt sich hierzulande auf Wiesen, Streuobstwiesen und im Siedlungsbereich von März bis November beobachten: insgesamt sind in Deutschland 41 Hummelarten bekannt. Die behaarten Brummer fliegen bereits ab 1° C. Je nach Art variiert ihre Größe zwischen 10 und 25 mm, womit sie größer sind als die bekannte Honigbiene.
Im Garten kann man die Hummeln an verschiedenen Stauden entdecken, denn sie sind bei der Nahrungssuche nicht sehr wählerisch: von Korbblütler über Kreuzblütler bis Hahnenfußgewächse heißen die pelzigen Wildbienen den Nektar und den Pollen vieler Pflanzen auf ihrem Speiseplan willkommen. Auch die Akelei gehört dazu, obwohl sie mit ihren Rüsseln nicht in die tiefen Kelche kommen. Deshalb knabbern sie von außen den hintersten Sporn auf und erreichen so den Nektar, ohne der Pflanze bei der Bestäubung dienlich zu sein. Die geknabberten Löcher in der Akeleiblüte nutzen danach auch Honigbienen zum Nektarraub. Um den Pollen zu sammeln, haben Hummeln einen Trick auf Lager. Sie sitzen an der Blüte und beginnen mit der Flugmuskulatur zu vibrieren. So „schütteln“ sie den Pollen aus den Blüten, zum Beispiel vom Zottigen Klappertopf, der nur von Hummeln bestäubt wird.
Wegen der vielen toten Hummeln unter Linden hält sich der Glaube, Linden seien für Hummeln giftig. Doch der Tod der Hummeln hat eine andere Ursache. Linden sind in unserer ausgeräumten Landschaft die letzte großer Fülle an Blüten, die sogenannte Massentracht. Zu diesem Zeitpunkt sind Hummelvölker teilweise schon über ihren Entwicklungshöhepunkt hinaus. Sie, aber auch Bienen, alle wollen jetzt noch das letzte, in reichhaltigen Mengen vorhandene Futter ergattern. Doch die Hummeln erreichen die Bäume mit letzter Kraft, sie haben sich abgearbeitet und finden dort keinen Nektar vor, weil die Blüten von vielen anderen bereits abgeerntet wurden. Linden müssen auch sehr feucht stehen, damit sie Nektar geben. Doch das ist in den letzten trockenen Jahren immer seltener.
Eine bekannte Vertreterin der Hummeln ist die Erdhummel (Bombus terrestris). Sie wird auch kommerziell im Gemüsebau zur Bestäubung von Tomaten, Paprika oder Gurken eingesetzt. Danach werden viele in die Natur entlassen. Da kommerzielle Völker in Massen gehalten werden und folglich schneller mit Viren belastet sein können, entsteht die Gefahr, dass Krankheiten auf freilebende Hummelvölker übertragen werden. Hummeln können sich beispielsweise beim gemeinsamen Blütenbesuch bei der Honigbiene mit dem Flügel-Deformations-Virus infizieren. Auf sie überträgt sich das Virus über die Varroamilbe.
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