Hauptsache Holz vor der Hütte

Blauschwarze Holzbiene

Die größte Wildbiene Deutschlands ist die beeindruckende Blauschwarze Holzbiene (Xylocopa violacea). Sie ist die am häufigsten vorkommende Holzbienenart und kann eine beachtliche Größe von bis zu 30 Millimetern erreichen. Mit ihrer blauschwarzen Färbung und den blau schillernden, schwarzen Flügeln erkennen viele Menschen sie nicht sofort als Wildbiene, dabei ist sie eine besondere Schönheit unter Majas wilden Schwestern. Ihr tiefes Brummen verrät ihre Anwesenheit bereits aus der Ferne.

Die Blauschwarze Holzbiene kommt fast ganzjährig vor. Von März bis Juni ist sie besonders häufig zu sehen. Sie brummt durch Streuobstwiesen, Gärten und Parks, ist aber auch im Siedlungsbereich zu entdecken. Dort geht sie auf die Suche nach Nahrung. Sie bevorzugt Lippen- und Schmetterlingsblütler wie verschiedene Platterbsenarten, Ziest, Taubnessel und Luzerne. Allerdings schließt sie auch andere Blüten nicht aus ihrem Speiseplan aus.

Ursprünglich war die wärmeliebende Blauschwarze Holzbiene nur in der Mittelmeerregion zuhause. Der Klimawandel und die damit verbundenen steigenden Temperaturen in Mitteleuropa ermöglichten die Ausbreitung in Richtung Norden. Die Blauschwarze Holzbiene wanderte in Baden-Württemberg über den Kaiserstuhl und das warme Rheintal ein. Inzwischen fühlt sie sich bereits in Niedersachsen und Schleswig-Holstein zuhause.

Die Holzbienen

Neben der Blauschwarzen Holzbiene sind zwei weitere Holzbienenarten in Deutschland bekannt: die Kleine Holzbiene (Xylocopa iris) und die Schwarzfühler Holzbiene (Xylocopa valga). Der Name Holzbienen rührt von ihrem Nistplatz: Holz. Die kleinste Holzbienenart – die Kleine Holzbiene – nistet in markhaltigen Pflanzenstängeln mit mindestens 11 Millimetern Durchmesser wie von Disteln, Sonnenblumen oder Zwerg-Holunder. Dagegen legen die größeren Schwestern ihre Brut in morschem Totholz und in Laubholz in sonnigen Lagen ab. Sie nisten aber auch in Gebälk und Pfählen. Die Wildbienen nagen Nestgänge von bis zu 40 Zentimetern Tiefe in das Holz, wobei sie einen Zentimeter in etwa zwei Stunden schaffen. Die Zwischenwände der linienförmig angelegten Brutzellen bestehen aus den genagten Holzspänen, die mit Speichel vermischt werden. Für die Holzbienen ist ein Totholzhaufen im Garten die ideale Nisthilfe. Den Pollen für ihre Brut sammeln die Holzbienen auf eine besondere Art: Als Kropfsammler sammeln sie den Pollen selten an den Hinterbeinen, sondern schluckten ihn in eine Art Kropf und würgen ihn im Nest wieder hervor.

Im Spätsommer schlüpft die neue Generation der Holzbienen und überwintert unbegattet in Erdlöchern, Gemäuern oder im alten Nest. Die Paarung findet erst im darauffolgenden Frühling statt. Die alten Nester werden von der neuen Generation häufig im kommenden Jahr wiederverwendet.