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Diese Spezialistin ist nur an Glockenblumen zu finden: Die Weibchen der Glockenblumen-Scherenbiene (Chelostoma rapunculi) sammeln an den verschiedenen Glockenblumen-Arten Pollen und Nektar, an anderen Blüten gehen sie leer aus. Da die Glockenblume recht oft in der freien Natur zu finden ist, ist auch diese Wildbiene verbreitet und kommt häufig vor. Mit dem entsprechenden Nahrungsangebot und vielleicht sogar einer Nisthilfe, kommen die Scherenbienen gerne in unsere Gärten und lassen sich dort gut beobachten.
Die Glockenblume-Scherenbiene fliegt von Mai bis August, wobei die meisten von ihnen Ende Juni/Anfang Juli zu sehen sind. Wer Glockenblumen im Garten hat, hat sie bestimmt schon in den Blüten gesehen: Mit ihren 8 bis 10 Millimetern ist sie recht schnell entdeckt. Die Glockenblumen-Scherenbienen gehen aber nicht nur zur Nahrungssuche an die Blüten. Sie nutzen sie auch als Schlafplatz. Manchmal knäulen sich sogar gleich mehrere Männchen zusammen in einer Blüte. Die Blüten der Glockenblumen sind außerdem bei Regen die erste Anflugstelle dieser Wildbiene. Dort findet sie einen trockenen Unterschlupf. Während einer Schlechtwetterphase kann sie sich durchaus auch tagelang in der Blüte aufhalten - schließlich sitzt sie da an der Nahrungsquelle. Übrigens: Schlafende Wildbienen erkennen Sie an den hängenden Fühlern. Meist hängen sich Wildbienen auch in untypischen Haltungen an Pflanzen auf oder sitzen bewegungslos neben der Blüte. Solche Nickerchen dauern etwa 15 Minuten, dann beginnt die Wildbiene zunächst die Fühler zu bewegen und sie erwacht langsam.
Futter- und Nistplatz der Glockenblumen-Scherenbiene liegen nicht allzu weit voneinander entfernt, sie muss den Weg ja auch bewältigen können. Wie alle Scherenbienen nistet sie oberirdisch in vorhandenen röhrenförmigen Höhlungen, in Käferfraßgängen oder in hohlen Stängeln. Sie nutzt gerne Totholz, wie abgestorbene Äste oder alte Zaunpfähle, als Nistplätze. Sie baut ihre Nester als Linienbauten mit einer bis sechs Brutzellen. Zwischen den Brutzellen, in die sie je ein Ei und Pollen legt, baut sie Zellwände. Diese und der Nestverschluss bestehen aus mit Nektar getränktem Mörtel aus Lehm.
Auch künstliche Nisthilfen nimmt die Glockenblumen-Scherenbiene dankbar an. Schilfstängel oder Hartholz-Nistblöcke mit Lochdurchmessern von 3 bis 5 Millimetern helfen dieser kleinen Wildbiene, einen geeigneten Platz für ihre Brut zu finden. An den Nisthilfen lassen sie sich sehr gut beobachten. Durch die Futterspezialisierung sind sie gut in unsere Gärten oder an die Balkone zu locken. Allerdings sollte man nicht verwundert sein, wenn plötzlich noch andere Insekten an den Nestern zu sehen sind. Die Glockenblumen-Scherenbiene wird parasitiert, zum Beispiel von der Keulhornwespe, die in die Larven der Wildbiene je ein Ei legt.
Die Scherenbienen
In Deutschland sind vier verschiedene Scherenbienen bekannt, sie sind eine Untergattung der Mauerbienen. Wie die Glockenblumen-Scherenbiene sind sie von Mai bis August bei ihrem Besuch von Blüte zu Blüte in unseren Gärten, an Wegesrändern oder Streuobstwiesen zu sehen. Sie alle sind auf eine bestimmte Pflanze spezialisiert, so geht die Hahnenfuß-Scherenbiene nur an Hahnenfuß-Arten. Die kleinsten von ihnen, die Kurzfransige Scherenbiene (Chelostoma campanularum), ist mit ihren 4 bis 6 Millimeter Größe ein echter Winzling. Auch sie ist auf Glockenblumen angewiesen. An den Blüten sind auch manchmal die Kurzfransige Scherenbiene und die Glockenblumen-Scherenbiene gleichzeitig zu sehen. Den Pollen sammeln sie an ihrer Bauchbürste, um ihn dann zu ihrer Brut zu tragen.
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