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Mehr ...Der Feldhamster
Fleißiger Feldbewohner auf der Suche nach Lebensraum
Dass der Hamster kaum zu beobachten ist, hat noch einen anderen Grund: Er ist stark gefährdet und in einigen Gegenden - auch in Baden-Württemberg - fast völlig verschwunden. Deshalb steht das Säugetier unter dem besonderen Schutz der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (Anhang IV-Art).
Ein Einzelgänger unter Tage
Der in Deutschland heimische Feldhamster (Cricetus cricetus) gehört mit einer Körpergröße von 20 bis 35 Zentimetern und einem Gewicht von 200 bis 500 Gramm zu den Riesen unter unseren Nagetieren. Charakteristisch für den Feldhamster ist sein ausgesprochen buntes, weiches Fell, ein schwarzer Bauch und auffällig braun-gelb gefleckte Flanken. Auch seine langen Zähne und seine knuffige Nase sind Hamsters Markenzeichen. Feldhamster sind typische Bewohner der Ackerlandschaften. Sie leben in einem weit verzweigten Gang- und Höhlensystem bis zu einem Meter unter der Erde. Dort hausen sie außerhalb der Paarungszeit allein. Jeder Hamster besitzt seinen eigenen Bau, den er vehement gegen seine Artgenossen verteidigt.
"Hamstern" als Lebensaufgabe
Feldhamster suchen sich ihre Bleibe dort, wo Nahrung und Deckung vorhanden sind und der Boden sich zum Graben eignet. Im Bau bringen die Hamsterweibchen zwischen April und August ihre Jungen zur Welt. Dort verbringt der Nager auch seinen langen Winterschlaf, den er zum Fressen oft kurz unterbricht. Damit die Vorratskammern für die kalte Jahreszeit gefüllt sind, zieht er nachts über die Felder und sammelt fleißig Nahrung. Dabei ist er nicht wählerisch: Auf seinem Speiseplan stehen sowohl Pflanzenteile wie Wurzeln, Knollen und Samen als auch Kleintiere wie Schnecken oder Regenwürmer. Er stopft sich die Nahrung in seine dehnbaren Backentaschen und lagert sie in seiner Vorratskammer ein. Bis zu fünf Kilogramm Nahrung hamstert sich der kleine Geselle auf diese Weise zusammen.
Gefährdung und ihre Ursachen
Früher gehörte der Feldhamster zu den häufigsten Kleinsäugern Deutschlands. Bis in die 70er Jahre wurde er sogar als Plage mit allerlei Gift bekämpft. Doch nicht nur direkte Verfolgung hat dem Hamster einen Spitzenplatz auf der Roten Liste beschert. Die Intensivierung der Landwirtschaft hat die Lebensräume des Hamsters stark eingeschränkt. Große Ackerflächen, die nur noch selten von artenreichen Feldrainen und Hecken begrenzt werden, bieten dem Nager keine Deckung. Diesen eintönigen Feldern fehlt es auch an Wildkräutern, einer wichtigen Nahrungsquelle für den Hamster. Selbst der von Natur aus robuste und wehrhafte Hamster muss in dieser lebensfeindlichen Umgebung kapitulieren. Schließlich werden Lebensräume oft durch neue Baugebiete zerstört.
Schutzmaßnahmen
Um den Hamster vor dem völligen Verschwinden zu bewahren, werden in mehreren Bundesländern Schutzprogramme entwickelt. Das Artenhilfsprogramm für den Feldhamster in Baden-Württemberg wird vom NABU unterstützt. So werden beispielsweise "Hamsterstreifen" auf Feldern angelegt. Dort kann sich der Nager verstecken und Nahrung finden. Zudem werden Aussaat, Bodenbearbeitung und Ernte auf die Ansprüche der Pelztiere abgestimmt. Hamster aus einem speziellen Zuchtprogramm sollen frühestens ab 2007 in diesen "idealen" Lebensräumen ausgesetzt werden. Eine gute Zusammenarbeit zwischen Naturschutz und Landwirtschaft ist für das Überleben des Feldhamsters entscheidend.
Schemazeichnung eines Hamsterbaus
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