NABU-Sommerakademie 2025
Austausch, Wissen, Motivation



NABU-Sommerakademie 2025 - Foto: NABU/Markus Pagel
8. Juli 2025 – Was brauchen Ehrenamtliche im Naturschutz in Zeiten multipler Krisen? Fachkenntnisse, Mut, Ausdauer – und eine Gemeinschaft, die sich für eine gute Sache einsetzt! Das steht im Zentrum der Sommerakademie von NABU Baden-Württemberg und Evangelischer Akademie Bad Boll, immer am ersten Juli-Wochenende. Auf dem Programm dieses Jahr: fünf Workshops mit einem breiten Themenspektrum, von Ackerwildkräuter über Biotopvernetzung bis hin zu Fotografie. Mehr als 100 Teilnehmende nutzten dieses Fortbildungsangebot, um sich fit zu machen für ihr Ehrenamt.
Ackerwildkräuter: Strukturvielfalt schafft Blütenvielfalt
Ackerwildkräuter wie Acker-Rittersporn oder Wiesen-Schaumkraut sind stark gefährdet – Pestizide, Düngung und intensive Nutzung setzen ihnen zu. Im Workshop lernten die Teilnehmenden, warum diese Pflanzen für Rebhuhn, Feldhase oder Hummeln so wichtig sind, und welche Maßnahmen ihren Erhalt fördern – etwa Lichtäcker, weite Reihen oder reduzierter Pflanzenschutzmitteleinsatz. Auch produktionsintegrierte Maßnahmen wurden beleuchtet, bei denen Äcker weiter genutzt werden können, im Gegensatz etwa zu mehrjährigen Blühbrachen. Ein Highlight des Workshops mit NABU-Referentin Miriam Willmott war die Exkursion zu einem Schutzacker bei Unterböhringen. Dort zeigte eine Fläche in traditioneller Dreifelderwirtschaft, wie die Rückkehr von Ackerwildkräutern gelingt.
Arbeitsschutz: Im Naturschutz hoch hinaus
Storchenester kontrollieren, Jungvögel beringen, Nisthilfen installieren – viele Naturschutzarbeiten finden in der Höhe statt. Dafür will der Einsatz von Arbeitsbühnen, Leitern und Klettergurten gelernt sein. Nach einem theoretischen Einstieg ins Thema inklusive Unfallverhütung, Infos zu verschiedenen Leitern und Schutzausrüstung ging es am zweiten Workshoptag nach draußen. NABU-Referent Jörg Illi sowie Markus Rotzal und Johanna Grieß vom NABU-Bildungswerk gaben allen Teilnehmenden eine praktische Einführung in die Funktionen des Hubsteigers und zeigten den Notbetrieb für den Ernstfall. Anschließend galt es etwa, auf der bis zu 27 Meter hohen Hebebühne vier Baumstationen anzusteuern und einen Stoff-Waldkauz vom Baum zu retten. Praktische Übungen zum Einsatz von Leitern und Baumseilklettertechnik ergänzten den praktischen Teil. Am Ende hielten alle Teilnehmenden ihren Hubsteigerschein in Händen.
Flurneuordnung: Chancen für den Naturschutz
Wie lassen sich Naturschutzanliegen in Flurneuordnungsverfahren erfolgreich einbringen? Im Workshop stellten die fünf Referent*innen Grundlagen zur Biotopverbundplanung vor und berichteten über gute Praxisbeispiele. Eine Exkursion zeigte, wie Flurbereinigung zur Stärkung ökologischer Strukturen beitragen kann. Gemeinsam sammelten die Teilnehmenden Projektideen für die eigenen NABU-Gruppen.
Fotografie: Mit der Kamera für den Naturschutz begeistern
Ob Pressearbeit, Jahresprogramm oder Social Media: Gute Bilder sind im Naturschutz unverzichtbar. NABU-Referent Markus Pagel vermittelte, wie sich Motive eindrucksvoll einfangen lassen – vom Bildaufbau über Kameraeinstellungen bis zur Bildbearbeitung. Nach der Theorie ging es raus in die Streuobstwiesen und Gärten rund um die Akademie, wo die Gruppe verschiedene Aufgaben anging: In der Landschaft das Große im Kleinen finden, eine Libelle auf dem Teich scharf und in leuchtenden Farben einfangen oder die anderen Teilnehmenden in einem Porträt verewigen – mit Handy oder Kamera. Auch Tipps zu KI-Tools, Bildrechten und Archivierung kamen nicht zu kurz. Alle profitierten dabei vom Schwarmwissen der Gruppe und den Erfahrungen des Referenten.
Einstieg in die Welt der Heuschrecken
Von zirpenden Feldgrillen bis zu springenden Heupferden – im Heuschrecken-Workshop erhielten die Teilnehmenden faszinierende Einblicke in die Welt dieser vielfältigen Insektengruppe. Vorträge, Übungen und eine Exkursion halfen, die verschiedenen Arten zu bestimmen, ihr Verhalten zu deuten und ökologische Zusammenhänge zu erkennen.
Die nächste NABU-Sommerakademie findet am 4./5. Juli 2026 in der Evang. Akademie Bad Boll statt.
Berichte der vergangenen NABU-Sommerakademien finden Sie im NABU-Netz.
Kontakt
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Katrin Scholderer, E-Mail Sommerakademie@NABU-BW.de, Telefon: 0711.966 72 11
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