Auf der Mauer, auf der Lauer sitzt 'ne kleine Wildbiene
Auf der Mauer, auf der Lauer sitzt 'ne kleine... Wanze? Oder nistet dort nicht eine Wildbiene? Eine dieser Wildbienen ist die Gehörnte Mauerbiene. Mehr →
Bei der Pförtner-Schmalbiene (Lasioglossum malachurum) ist der Name Programm: Die 8 bis 10 Millimeter große Wildbiene sieht man häufig aus ihrem Nestausgang am Boden herausschauen – wie eine kleine Pförtnerin. Ihre Nester baut sie gerne in ebenen und stark verdichtete Böden, sie sind oft auf Feldwegen zu finden. Daher wird die Pförtner-Schmalbiene auch Feldweg-Schmalbiene genannt. Wenn Sie im April und Mai auf einem Feldweg viele frische, kleine Sandhäufchen entdecken, die ein Loch in der Mitte haben, kann es sich um Nester der Pförtner-Schmalbiene handeln. Ist keine Erschütterung durch Schritte oder Ähnliches zu spüren, wagt sich diese kleine Wildbiene oft an den Ausgang und streckt den Kopf hinaus.
Eine Besonderheit der Pförtner-Schmalbiene ist die hohe Stufe ihres Sozialverhaltens. Die meisten Wildbienen sind Solitärbienen, sie leben und nisten alleine. Unsere Pförtnerinnen nisten hingegen gerne in großen Kolonien mit mehreren Nestern. Dabei entpuppen sich die Schmalbienen als wahre Künstlerinnen im Bau: Jedes Nest hat nur einen Ein- und Ausgang, aber mehrere Brutgänge und ein wabenförmig angelegtes Brutnest tief unter der Erde. Das Sozialleben der Pförtner-Schmalbiene ist mit dem der Hummeln vergleichbar, da durch das Nisten in Kolonien kleine Völker entstehen. Begattete Weibchen, die Königinnen, überwintern gemeinsam in ihrem Geburtsnest. Im April werden die Gänge gereinigt oder neue Nester gegraben, in denen jede Königin für sich Arbeiterinnen großzieht, die Pollen und Nektar für die Brut heranschaffen. Ab Juni legen die Arbeiterinnen auch vereinzelt Eier, aus denen mangels Begattung die Männchen schlüpfen. Bei der Paarung im Spätsommer entstehen neue Königinnen, die wieder etwa 12 bis 13 Monate leben. Die alten Königinnen, die Arbeiterinnen und Männchen sterben vor dem Winter.
Die Pförtnerinnen, die aus dem Nest herausschauen, machen dies übrigens nicht aus Neugierde. Sie bewachen das Nest, da die Pförtner-Schmalbiene von der Blutbiene parasitiert wird. Blutbienen sind auch Wildbienen, die keine eigenen Nester bauen, sondern die Nester anderer Wildbienen für die Ablage ihrer Eier nutzen. Um zu verhindern, dass die Blutbienen in das Nest der Schmalbiene eindringen, verschließen die Pförtnerinnen den Nesteingang mit ihrem Körper.
Da sie im Boden nistet, nimmt diese Wildbiene keine Nisthilfen an. Dennoch kann sie im Siedlungsbereich vorkommen, wenn es dort eine größere freie und verdichtete Bodenfläche gibt. Auch unter großen Kieseln, unter denen sich stark verdichteter Lehm befindet, kann sich die Pförtner-Schmalbiene ansiedeln. Wichtig dafür ist, dass sie genügend Futterpflanzen in der Nähe findet, bei der Art ist sie zum Glück recht anspruchslos.
Die Schmalbienen
In Deutschland fliegen 71 verschiedene Schmalbienenarten, die teilweise weit verbreitet sind. Wie die Pförtner-Schmalbiene sind sie vor allem im Offenland zu sehen, aber auch im Siedlungsbereich. Von März bis Oktober steht die Chance gut, eine der Arten zu sehen. Mit ihren 4 bis 10 Millimeter Größe gehören sie zu den kleinsten heimischen Wildbienen. Sie alle sammeln den Pollen an ihren Hinterbeinen und fliegen dazu verschiedene Pflanzen an, zum Beispiel Doldenblütler, Korbblütler, Kreuzblütler, Hahnenfußgewächse. In unseren Gärten ist die Gewöhnliche Schmalbiene (Lasioglossum calceatum) oft zu sehen. Sie fliegt häufig Habichtskraut an, an dem sich die Männchen gerne zum Schlafen niederlassen. Es lohnt sich, die Blüten im Garten genauer in Augenschein zu nehmen.
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