Mit einer NABU-Geschenkpatenschaft für Wildbienen oder Greifvögel und Eulen schenken Sie Ihren Lieben ein ganz besonderes Stück Natur.
Mehr ...Mädesüß: Das Aspirin der Germanen
Süßlich riechende Blüten und Blätter
Der Name dieser typischen Feuchtwiesenpflanze hat nichts mit süßen Mädchen zu tun, sondern stammt von ihrer früheren Verwendung als Zusatzstoff zum Met, dem Honigwein der Germanen. Die süßlich riechenden Blüten und Blätter wurden zum Aromatisieren des Getränks verwendet, und werden von den meisten Spaziergängern als honig- oder marzipanartig duftend charakterisiert. Das Verblüffende aber ist, so haben die NABU-Mitarbeiter fest gestellt: Kinder assoziieren den Geruch des Mädesüß häufig spontan mit Pflaster oder Krankenhaus. Beim nächsten Spaziergang mit der Familie empfiehlt sich also eine gemeinsame Duftprobe.
Das Mädesüß gehört zu den Rosengewächsen und ist eine alte Heilpflanze. In der Volksheilkunde wurde es als Schweiß treibendes sowie Schmerz stillendes und Fieber senkendes Mittel eingesetzt, vor allem bei rheumatischen Erkrankungen. Tatsächlich enthält das Mädesüß eine Schmerz stillende Substanz. Vor über 100 Jahren haben zwei deutsche Chemiker aus dieser Heilpflanze erstmals reine Salicylsäure isoliert und diese – nach dem alten Pflanzennamen Spiraepflanze – Spiraeasäure genannt. Als man später im Labor Acetylsalicylsäure herstellte, die besser verträglich ist, brachte man das Produkt unter dem Namen A(cetyl)spir(aesäure)in, also Aspirin, auf den Markt. Aspirin wird heute wird auf der ganzen Welt gegen Fieber, Schmerzen und Rheuma eingesetzt. Die alte Heilpflanze Mädesüß hat es also in sich: gleichzeitig Aromastoff für den Met und Aspirin-Lieferant – welch' günstige Kombination für reichlichen Metgenuss ohne unangenehme Folgen.
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