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Mehr ...Koordination im Vogelschwarm
Vögel stoßen nie zusammen
Viele Vogelarten wie Stare oder Watvögel fliegen in großen, dichten, tausende von Individuen umfassenden Schwärmen, die mitunter beeindruckend synchronisierte Flugmanöver zeigen. Die Schwarmbildung dient neben der Sammlung für den Vogelzug, die Nahrungssuche oder das gemeinsame Aufsuchen eines Schlafplatzes vor allem der Sicherheit, um etwa auf einen Angriff eines Beutegreifers (Wanderfalke, Sperber, Habicht) schnell und effektiv zu reagieren. Der Schwarm erfordert eine präzise Organisation um sich wie ein „Organismus“ zu bewegen. Auch wenn die Flugkoordination im Schwarm noch lange nicht vollständig verstanden ist, scheint es einige Prinzipien zu geben. Einen dauerhaft gleichen Anführer des Schwarmes, der die anderen kommandiert, gibt es nicht. Stattdessen werden häufig die Flugpositionen im Schwarm gewechselt.
Jedes Schwarmmitglied kann ein Flugmanöver initiieren, das dann wie eine Welle den gesamten Schwarm erfasst und durchläuft. Um unentschlossenes Verhalten gerade bei einer Greifvogelattacke zu vermeiden, folgen die Vögel eher Flugbewegungen, die zur Schwarmmitte gerichtet sind. Reaktionen bei solchen Flugmanövern breiten sich sehr schnell aus. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Nachbar zu Nachbar läuft in rund 15 Millisekunden und ist damit dreimal so schnell, wie wenn jeder Vogel individuell auf eine Flugänderung seines Nachbarn reagieren würde. Durch konzentriertes Beobachten von entfernteren Schwarmmitgliedern können Vögel beginnende Richtungsänderungen oder Flugmanöver erahnen, etwa so, wie Fußballfans eine das gesamte Stadion durchlaufende La Ola-Welle erkennen und deren Verlauf koordinieren.
Fazit:
Es sind also mehrere Faktoren, die zum unfallfreien Fliegen im dichten Schwarm beitragen: Angeborene, in der Evolution entwickelte Verhaltensweisen, Konzentration und Beobachtung anderer Schwarmmitglieder und sehr schnelle Reaktionszeiten bei Flugmanövern.
Text: Dr. Stefan Bosch
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