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Mehr ...Kriegen Enten kalte Füße?
Barfuß auf dem Eis
Die Natur hat Winterpause - und dennoch gibt es viel zu entdecken. Beobachtet man zum Beispiel unsere Enten, die den ganzen Tag im eiskalten Wasser bleiben können oder sie stehen stundenlang auf dem Eis - und frieren trotzdem nicht fest. Kriegen Enten denn keine kalten Füße?
Die Antwort ist: Enten kriegen sehr wohl kalte Füße. Aber es macht ihnen nichts aus! Im Gegenteil: Sie brauchen sogar kalte Füße. Was uns ungemütlich erscheint, ist für Wasservögel überlebenswichtig. Hätten sie warme Latschen, würden sie das Eis, auf dem sie stehen, antauen. Dann würden sie unweigerlich festfrieren. Außerdem wären warme Füße eine reine Energieverschwendung! Sie sind ja ganz schlecht isoliert und würden ständig wertvolle Energie abgeben. Dann müssten Wasservögel zum Ausgleich pausenlos fressen. Um Energie zu sparen, bewegen sich Wildtiere im Allgemeinen umso weniger, je kälter es ist. Da kann es schon passieren, dass sich besorgte Tierfreunde nach einer halben Stunde angestrengten Beobachtens fragen, ob der Schwan dort drüben vielleicht Hilfe braucht, weil er sich gar nicht rührt. Man muss nur lange genug warten... und er bewegt sich doch!
Wäre dann nicht das Heizproblem durch eine gute Wärmeisolation ganz einfach zu lösen? Indem sich Enten an ihren Beinen ein dichtes Federkleid wachsen lassen? Dann käme eine Ente allerdings schnell in die Bredouille, würde sie doch bei rascher Flucht vor einem Feind ganz schön "ins Schwitzen kommen". So wie wir uns bei einem flotten Spaziergang bald die Handschuhe ausziehen, braucht sie ihre nackten Beine, um in diesem Fall überschüssige Wärme abzuleiten. Hunde z.B. tun das, indem sie hecheln. Steinbock oder Gemse sind sogar so gut an die Gebirgskälte angepasst, dass sie im Gebirgssommer auf den letzten Schneefeldern Erfrischung suchen müssen! Wärme und Kälte gleichzeitig zu beherrschen, ist für einen Organismus gar nicht so einfach.
Warum sind Enten mit ihren "Eisbeinen" dann nicht ständig erkältet? Bei uns führen nasse, kalte Füße ziemlich schnell zu Schnupfen. Die Natur dagegen hat ein "Thermostat-System" entwickelt, mit dem Ente, Schwan & Co. ohne Schwierigkeiten barfuß auf dem Eis klarkommen.
Die Ente hat den Thermostat erfunden
Ihre Schwimmhäute kühlen zwar enorm ab, kälter als Null Grad Celsius werden sie jedoch nicht. Denn durch ein raffiniertes Konstruktionsprinzip leiten die schnatternden Gesellen gerade so viel warmes Blut aus dem Körperinneren in die kühlen Beine, bis diese etwa Null Grad haben. Doch selbst bei dieser Temperatur bekommen Entenfüße keine Frostbeulen oder gefrieren gar, denn sie haben ein betriebsinternes "Frostschutzmittel": Die im Blut gelösten Spezialsalze wirken ähnlich wie Streusalz, sie senken den Gefrierpunkt des Blutes um einige Grad.
Das raffinierte Konstruktionsprinzip, mit dem sie ihre Beine auf Null Grad "warm" halten, funktioniert wie ein Wärmetauscher. Die Arterien, die frisches Blut vom Körperinneren in die Beine bringen, liegen dort ganz dicht neben den Venen, die Blut aus den Beinen zurück in Richtung Herz bringen. Dadurch kann das abströmende warme Blut das kalte aufströmende Blut vorwärmen, damit nicht eiskaltes Blut ins Körperinnere kommt. Dessen Betriebstemperatur beträgt nämlich etwa vierzig Grad.
Das scheint alles furchtbar kompliziert zu sein? Aber es funktioniert hervorragend! Bei einem Winterspaziergang auf dem Federseesteg kann man sich von diesem tierischen Phänomen überzeugen.
Enten bitte nicht füttern!
Auch wenn Spaziergänger es eigentlich gut meinen: Enten brauchen kein Brot, auch nicht im Winter! Im Gegenteil: Die in Brot enthaltenen Konservierungsstoffe, Kochsalz und Backtriebmittel schaden ihren Mägen. Außerdem sinkt nicht gefressenes Brot auf den Boden der Gewässer, gärt dort und führt im Lauf der Zeit dazu, dass der See oder der Teich “umkippt” (Faulschlammbildung). Daneben werden durch das Füttern auch kranke Tiere am Leben gehalten, die Krankheiten übertragen können.