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Mehr ...Beeindruckender Bergfinkenschwarm auf der Schwäbischen Alb
Seltenes Naturschauspiel mit Millionen Vögeln
28. Februar 2024 – Sie sind häufige Wintergäste in Baden-Württemberg, aber in solch großer Zahl dann doch selten. Rund vier Millionen Bergfinken, so die Berechnung der Ornithologischen Gesellschaft Baden-Württemberg, lassen sich zurzeit bei spektakulären Flugmanövern an ihrem Massenschlafplatz bei Schelklingen auf der Schwäbischen Alb beobachten. „Dieser Mega-Bergfinkenschwarm bezaubert aktuell viele ornithologisch Interessierte und sorgt für Gänsehauterlebnisse“, berichtet NABU-Ornithologe Stefan Bosch, der vor Ort das Schauspiel erlebt hat.
Reichlich Futter lockt Vögel in Massen an
Dass dieses Jahr ein solch großer Schwarm auftrat, liegt am großflächig hohen Bucheckern-Angebot hier in ihrem Winterquartier. Im Südwesten deckt dieses Jahr ein Buchenmastjahr den Vögeln reichlich den Tisch. In solchen Jahren sind zwei- bis dreimal so viele Samen wie in anderen Jahren pro Hektar im Angebot. Die besten Futterquellen mit vielen Bucheckern entdecken die Vögel beim Überflug über Europa. Im Winterquartier sorgen die Bergfinkenschwärme mit einer großen Flugshow seit Januar jeden Abend für staunende Gesichter. „Weil die kleinen Finkenvögel im Schwarm schlechter von Greifvögeln wie Sperbern und Wanderfalken erwischt werden, fliegen sie in der Nachmittagsdämmerung in wolkigen Formationen am Himmel, bevor sie sich für die Nacht in hohen Fichten niederlassen“, erklärt Bosch. Auf den Bäumen rücken sie dicht an dicht zu großen Schlafgesellschaften zusammen.
Bergfinken ziehen regelmäßig durch Deutschland und Baden-Württemberg, teils bis nach Spanien, einzelne sogar bis Nordafrika. Die Flugrouten und Überwinterungsgebiete wählen die Vögel flexibel aus. Vögel, die in einem Jahr in Mitteleuropa überwintern, können im anderen im Kaukasus sein. Ihren Sommer verbringen sie im Brutgebiet in den lichten Birken- und Nadelwäldern, die von Skandinavien über Sibirien bis an den Pazifik reichen.
Warten bis zum Abflug
Zum Rückflug aus Zentraleuropa starten die Finken zwischen März und Mai, hauptsächlich im April. Die Brutzeit von Mai bis August verbringen sie im hohen Norden. Wann genau die Mega-Truppe an Bergfinken abreist, ist offen. Ein erneuter Kälteeinbruch im Südwesten könnte den Startschuss für den Abflug geben. „Bei Schnee und Schlechtwetter weichen die Vögel rasch in andere Gebiete aus. So könnte das Schelklinger Spektakel noch einige Zeit andauern, noch mehr ornithologisch Begeisterte auf die Alb locken – oder ganz plötzlich vorbei sein“, so Bosch.
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